Illertisser Zeitung

An acht Abenden durch 700 Jahre Klaviermus­ik

Mit seiner Musik will Pianist Wolfgang Weller möglichst alle Menschen ansprechen – ob Kenner oder nicht

- VON MADELEINE SCHUSTER

Wenn Wolfgang Weller am Klavier sitzt, dann lebt er nicht nur seine Leidenscha­ft – die Musik. Für den Pianisten, der seit 22 Jahren an der Musikschul­e Dreiklang Klavier unterricht­et, schwingt bei Konzerten auch ein anderer Gedanke mit: Er sieht es als besondere Aufgabe an, den Menschen die Musik aus dem Bereich der Hochkultur nahe zu bringen – und das auch abseits der großen Kulturzent­ren. „Die Leute sollen wieder einen Eindruck davon bekommen, was Kultur eigentlich ist und sein sollte“, sagt Weller. Nämlich „vielfältig“und „für jeden verständli­ch“.

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Musikschul­e Dreiklang hat sich der Pianist deshalb einem besonderen Projekt gewidmet: In einer achtteilig­en Konzertrei­he, die am Sonntag, 12. November, beginnt, spielt Weller eine Auswahl an Klavierwer­ken aus den vergangene­n 700 Jahren. Vom späten Mit- telalter bis zur Moderne werden an jedem Abend andere Epochen in den Fokus gestellt. Den Auftakt der Veranstalt­ungsreihe, die in Kooperatio­n mit den Musikschul­en in Senden und Weißenhorn stattfinde­t, bildet ein Abend zum Thema Spätmittel­alter, Renaissanc­e und Barock. Im Händelsaal des JosefCardi­jn-Hauses in Vöhringen werden unter anderem Werke des englischen Komponiste­n William Byrd (1543 - 1623) und der französisc­hen Organisten und Komponiste­n François Couperin (1668 - 1733) ● Im Rahmen der Veranstalt­ungsreihe „Die Geschichte der Klaviermus­ik“finden im an verschiede­nen Orten

statt. Konzertpia­nist Wolfgang Weller widmet sich an jedem Abend anderen Epochen. Gespielt wird jeweils an Sonntagen ab 16 Uhr. ● 12. November:

und Händel saal Josef Cardijn Haus in Vöhringen. ● 17. Dezember:

und Schumannsa­al der Musikschul­e in Bellenberg. und Jean-Philippe Rameau (1683 1764) zu hören sein.

Eine „elitäre Veranstalt­ung“sollen die Konzertabe­nde nicht sein, betont Christoph Erb, stellvertr­etender Schulleite­r der Musikschul­e Dreiklang. Ganz im Gegenteil: „Wir wollen jeden ansprechen – ganz egal welches Alter und ob Musikkenne­r oder nicht.“Die Abende mit einer geplanten Dauer von etwa dreieinhal­b bis vier Stunden sind deshalb offen gestaltet. Wer möchte, könne in der Pause gehen. Auch der Eintritt ist frei. Der aus dem Raum ● 14. Januar: und

Club Raum Bürger haus in Senden. ● 25. Februar: und Evangelisc­he Kirche in Illertisse­n. ● 18. März:

Renaissanc­esaal im Fugger schloss Weißenhorn. ● 29. April: ● 13. Mai: und Schranne in Illertisse­n. Barock saal Vöhlinschl­oss in Illertisse­n. Ehingen stammende Weller wird außerdem zu einzelnen Stücken und großteils unbekannte­n Komponiste­n Erläuterun­gen geben. „Ein Wortkonzer­t soll es allerdings nicht werden“, sagt er. Im Mittelpunk­t stehe die Musik.

Und die wird der renommiert­e Pianist, der seit 50 Jahren Klavier spielt, in ganz eigener Weise vortragen. Weller, der an den Musikhochs­chulen in München und Freiburg Klavier studiert hat, befasst sich seit rund 30 Jahren mit der historisch­en Aufführung­spraxis. Darunter fallen ● 17. Juni:

Kleiner Saal Wolfgang Eychmüller Haus in Vöhringen. ● der Gemeinden Illertisse­n, Bel lenberg und Vöhringen. Der ist die

Spenden gehen an den Förder verein. (mash) die Bemühungen, die Musik vergangene­r Epochen in ihrer ursprüngli­chen Weise wiederzuge­ben – mit authentisc­hen Instrument­en, historisch­er Spieltechn­ik und künstleris­chen Gestaltung­smitteln der jeweiligen Zeit. An ein Cembalo wird sich Weller deshalb aber nicht setzen. Vielmehr nehme er Tempo aus den Stücken heraus, die, wie er sagt, heute oft viel schneller gespielt werden, als sie vom Komponiste­n eigentlich gedacht waren. Ein Vorteil: „Die Musik wird dadurch verständli­cher.“Während des Klavierabe­nds soll das Publikum „entspannt zuhören können“. „Es muss keiner Angst haben, etwas nicht zu verstehen“, sagt Weller. Als Veranstalt­ungsorte haben sich die Organisato­ren acht kleinere, und wie sie finden sehr passende Räume ausgesucht: vom Barocksaal des Vöhlinschl­osses in Illertisse­n bis zum ClubRaum des Bürgerhaus­es in Senden.

Die acht Klavierabe­nde mit Pianist Wolfgang Weller

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Wolfgang Weller

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