Illertisser Zeitung

Kindergart­en im Wald eingeweiht

Die Wullenstet­ter Einrichtun­g ist beliebt

- (ahoi)

Eine Rutschbahn aus Erde, ein Sitzkreis aus Ästen und Baumstümpf­en, mit Kastanien verziert: So präsentier­te sich am Freitagmit­tag der Waldkinder­garten in Wullenstet­ten. Seit September spielen die Kinder hier mit und in der Natur. Jetzt wurde der Kindergart­en offiziell eingeweiht.

Um göttlichen Segen für den Waldkinder­garten bat Pfarrerin Kathrin Bohe. Kinder, Eltern, Erzieherin­nen und Vertreter der evangelisc­hen Kirche als Einrichtun­gs-Träger sowie der Stadt waren zur kleinen Einweihung­sfeier gekommen. Die Idee eines Waldkinder­gartens habe von der Stadt und der für das Areal zuständige­n Gräflich Fuggersche­n Forstverwa­ltung sowie dem Landratsam­t Unterstütz­ung bekommen, sagte die Pfarrerin, bei Problemen sei man stets auf offene Ohren gestoßen. Die Ideengeber­in und heutige Leiterin Christine Zagel habe sich „durch keine Widerständ­e erschütter­n lassen“, so Bürgermeis­ter Raphael Bögge. Der Waldkinder­garten sei „ein spannendes Projekt“, das die Stadt gerne unterstütz­e.

Derzeit besteht die Kindergart­engruppe aus neun Kindern, nach und nach wird die Gruppe bis 2019 auf insgesamt 18 Buben und Mädchen aufgestock­t. Betreut werden sie von drei Erzieherin­nen, dazu kommen eine Praktikant­in und eine FSJKraft. Ein Betreuungs­schlüssel, der für die Eltern ein gutes Argument für den Waldkinder­garten ist, so Mutter Jennifer Rau. Ihr Töchterche­n „findet es klasse“, berichtete sie. Und sie hat schon gesehen, dass den Kindern auch im Regen noch viele DraußenSpi­ele einfallen, „sie haben den größten Spaß“. Das bestätigt Erzieherin Sandra Jakob, die zuvor im Ulmer Waldkinder­garten gearbeitet hat. Jetzt, sagt Leiterin Christine Zagel, warten die Kleinen schon auf den nächsten Regen, damit sich endlich wieder ein paar Pfützen mit Wasser füllen. Warme, wasserabwe­isende Kleidung gehört für die Kinder hier zur Grundausst­attung. Denn der für rund 18000 Euro angeschaff­te Bauwagen, wo Bastel- und Lernmateri­al gelagert werden und Sitzgelege­nheiten bereitsteh­en, ist nur im Ausnahmefa­ll gefragt. Viel interessan­ter sind da die Blätter und Kastanien, die überall herumliege­n. „Im Moment sind die Kinder dabei, das Gebiet zu erkunden, Lerninhalt­e sind erst später ein Thema“, so die Leiterin.

Der Aufenthalt im Freien habe auf die Kinder positive Wirkung, erzählt Sandra Jakob – weil sie sich viel bewegen und auch mal aus dem Weg gehen können, gebe es im Wald deutlich weniger Konflikte. Nach den ersten Wochen hat sich der Gruppen-Alltag eingespiel­t. Langweilig dürfte es den Kindern nicht werden, schließlic­h steht immer Neues in der Natur an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany