Alles neu bei Fujitsu
Was ein Geschäft mit Lenovo für das Augsburger Werk bedeutet
Der Computer- und Smartphone-Hersteller Lenovo baut sein PC-Geschäft aus. Dazu übernimmt er die Mehrheit an dem PC-Geschäft des japanischen Konzerns Fujitsu, wie das chinesische Unternehmen mitteilte. Als Preis werden mindestens 157 Millionen US-Dollar aufgerufen. Nachdem das Geschäft mit klassischen Computern durch die zunehmende Konkurrenz durch mobile Geräte jahrelang geschrumpft war, mehren sich nun die Anzeichen, dass sich der PC-Markt stabilisiert.
Das Fujitsu-Werk in Augsburg bleibe in Besitz des japanischen Konzerns, erklärte ein FujitsuSprecher. Das Werk ist den Angaben zufolge die letzte verbliebene PC-Fertigung in Deutschland und auch in der Server-Produktion tätig.
Nach der Transaktion soll Lenovo 51 Prozent an dem Joint Venture halten, fünf Prozent gehen an die Development Bank of Japan, der Rest verbleibt bei Fujitsu. Die Zu- sammenarbeit erstreckt sich auf Vertrieb, Kundendienst, Forschung und Entwicklung sowie Fertigung von Notebook- und Desktop-PC. Das Geschäft müsse noch von den Behörden genehmigt werden.
Lenovo hat zuletzt hart gekämpft, um seine Kerngeschäfte PC, Smartphones und Server wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Die Top-Position im PC-Geschäft ging an den US-Konkurrenten HP Inc verloren, im Mobilfunkmarkt verlor Lenovo trotz der milliardenschweren Übernahme des US-Handyherstellers Motorola an Boden. Zuletzt hatte Lenovo-Chef Yang Yuanqing versucht, mit Kostensenkungen gegenzusteuern. Ein Grund für Lenovo, sich dank der Erholungstendenzen im PC-Markt diesem durch die Übernahme wieder stärker zuzuwenden.
Die Bemühungen trugen im zweiten Quartal erste Früchte. Die PCAuslieferungen etwa stiegen in den drei Monaten per Ende September um 17 Prozent, verglichen mit dem Vorquartal. Lenovo erzielte den stärksten Umsatzzuwachs seit zwei Jahren: Die Erlöse nahmen um fünf Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Das war etwas mehr, als Analysten erwartet hatten.