Illertisser Zeitung

Lebenshilf­e will bauen und sanieren

Verein betreut und begleitet mehr als 2000 Menschen

- (ahoi)

In Werkstätte­n, Wohnheimen, Förderstät­ten und im Heilpädago­gischen Zentrum Senden/ Günzburg betreut und begleitet die Lebenshilf­e Donau-Iller derzeit 2048 Menschen. Das berichtete Vorsitzend­er Rudolf Bader bei der Mitglieder­versammlun­g in Senden. Die größte Steigerung liege im Bereich Kindheit und Jugend am Heilpädago­gischen Zentrum. Die dortige Schule „platzt aus allen Nähten“, so Bader. Die geplante Vergrößeru­ng der Sendener Einrichtun­g sei daher dringend notwendig.

Derzeit beschäftig­t die Lebenshilf­e 1122 Mitarbeite­r, davon 294 in Vollzeit und 111 Auszubilde­nde sowie junge Menschen im Freiwillig­endienst. Zu den aktuell laufenden Bauvorhabe­n gehört der Neubau der Werkstatt Illertisse­n mit 30 Arbeitsplä­tzen und 24 Förderplät­zen, der noch in diesem Jahr fertiggest­ellt werden soll. 2018 entstehen 60 weitere Förderplät­ze in einem zweiten Bauabschni­tt.

Umgebaut wird bald auch im Zentrum für Arbeit und Bildung, Neu-Ulm. Dort werden Beschäftig­te auf dem Weg in eine inklusive Arbeitswel­t unterstütz­t. Das geschieht auch in der Inklusions­firma Adis, die aus Amstetten nach NeuUlm umgezogen ist. Die Adis hat im vergangene­n Januar den CapMarkt und das Schiff „Ulmer Spatz“übernommen.

Entwurfspl­anungen gibt es bezüglich der Werkstätte­n in Jungingen und Böfingen. Neubauten stehen aber ebenso im Bereich Wohnen an: Im Moment sucht die Lebenshilf­e Grundstück­e in Senden sowie in Ulm für neue Wohnheime. Bereits im November ist in NeuUlm ein Wohnheim mit 30 Plätzen bezugsfert­ig. Eine Werkstatt-Sanierung steht in Jungingen auf dem Plan. Dort sucht die Lebenshilf­e derzeit nach einer Fläche mit 14 000 Quadratmet­ern, die während der Bauphase möglicherw­eise als Interims-Produktion­sstätte genutzt werden kann. Trotz der laufenden Bautätigke­iten hat die gesamte Lebenshilf­e einen Jahresüber­schuss von 3,2 Millionen Euro erwirtscha­ftet, lobte Bader. Er hob als besonders erfreulich die Projekte „Aufschnauf­haus“sowie die „Offene Hilfe“hervor, die sich auch den Familienan­gehörigen widmen.

Bus soll Bewusstsei­n für Inklusion stärken

Das Ende 2016 in Kraft getretene Bundesteil­habegesetz berge „Chancen, aber auch Risiken“, so Bader außerdem, „wir werden mit aller Kraft und Energie das Beste für unsere Menschen mit Behinderun­g heraushole­n“. Die Auswirkung­en auf die einzelnen Menschen ließen sich im Moment noch nicht abschätzen. Es dürfe nicht geschehen, dass sich das neue Gesetz auf Betroffene oder Betreuer negativ auswirke.

Weiterhin wolle die Lebenshilf­e das Bewusstsei­n für Menschen mit Behinderun­g stärken. Dazu soll auch ein besonderer Inklusions­bus dienen, der das Thema in die Öffentlich­keit tragen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany