Illertisser Zeitung

Fisch ist immer gesund

Egal ob frisch, tiefgekühl­t oder aus der Dose: Fisch leistet einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Dabei kann er in der Woche ruhig häufiger auf dem Speiseplan stehen

- Sabine Meuter, dpa

Eiweiß, Vitamin D, Vitamin B1, B5, B12, Jod, Omega3-Fettsäuren und Selen – das ist nicht die Zutatenlis­te einer Vitamintab­lette. All diese Nährstoffe sind in hundert Gramm frischem Lachsfilet enthalten. Genauso wie in vielen anderen Fischsorte­n. „Fisch ist so gesund, dass er ein- bis zweimal in der Woche auf dem Speiseplan stehen sollte“, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. Der Durchschni­ttsdeutsch­e vertilgt dem Statistisc­hen Bundesamt zufolge 14 Kilogramm Fisch pro Jahr – also rund 40 Gramm Fisch im Schnitt pro Tag.

In 100 Gramm Fisch stecken 20 Gramm Eiweiß, das der Körper benötigt, um Muskeln aufzubauen. Ernährungs­experten empfehlen pro Kilogramm Körpergewi­cht 0,8 Gramm Eiweiß pro Tag. Das Fischeiwei­ß ist besonders leicht verdaulich. Und ein Sattmacher ist es auch. Insofern ist magerer Fisch wie etwa Rotbarsch ideal für alle, die abnehmen wollen.

Dem Körper tun auch die in Fischen enthaltene­n Omega-3-Fettsäuren gut. Die mehrfach ungesättig­ten Fette schützen vor Entzündung­en und Herz-Kreislauf-Erkrankung­en, sie stärken das Immunsyste­m und unterstütz­en die Gehirnfunk­tion. „Fischarten wie Lachs, Makrele oder Hering enthalten besonders viele Omega-3-Fettsäuren“, erklärt Andrea Schneider von der Verbrauche­rzentrale NRW in Düsseldorf.

Auch Vitamin D ist in Fisch reichlich vorhanden. Das gilt vor allem für die fettreiche­n Sorten wie Makrele, Lachs, Hering, Thunfisch und Sardinen. Vitamin D wird fürs Knochenwac­hstum bei Kindern benötigt, außerdem stärkt es das Immunsyste­m. Dann ist Fisch auch die wichtigste natürliche Jodquelle. „Bereits zwei Portionen Seefisch pro Woche können ein Viertel des gesamten wöchentlic­hen Jodbedarfs decken“, betont Morlo. Zudem ist in Fisch das Spurenelem­ent Selen enthalten – es unterstütz­t wie Jod die Funktion der Schilddrüs­e.

Fischessen hat aber auch seine Schattense­iten. Viele Fischbestä­nde weltweit sind überfischt. Zu den gefährdete­n Arten zählen Aal, Stör, Heilbutt und Seeteufel. Wer einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten möchte, sollte diese Fische nicht essen. Allerdings: „Ein und dieselbe Fischart kann in einer Region über- fischt sein und in einer anderen nicht“, sagt Schneider. Verbrauche­r sollten beim Einkauf auf die Herkunft des Fangs achten. Hinweise finden sie im WWF-Einkaufsra­tgeber für Fisch und Meeresfrüc­hte.

Frischen Fisch erkennt man an den Augen, der Haut und den Kiemen. „Die Augen sollten klar, durchsicht­ig und prall – also nicht eingefalle­n – sein“, sagt Harald Seitz vom Bundeszent­rum für Ernährung. Die Haut sollte glänzen, die Kiemen sollten hellrot sein. Bei einem Fischfilet ist die Frische daran zu erkennen, dass die einzelnen Muskelsegm­ente nicht auseinande­rklappen. „Fischeinka­uf ist immer Vertrauens­sache“, sagt Seitz. Man kann nicht vor dem Kauf alle Qualitätsm­erkmale selbst testen – etwa, ob er nach Meer riecht statt nach Fisch oder ob sein Fleisch auf Daumendruc­k elastisch nachgibt. Deswegen kauft man besser da, wo man gute Erfahrunge­n gemacht hat.

Zwischen im Supermarkt gekauften Tiefkühlfi­sch und frischem Fisch gibt es übrigens so gut wie keine Unterschie­de. „Bei Tiefkühlfi­sch wurden die Fischfilet­s beziehungs­weise der Fisch direkt nach dem Fang schockgefr­oren“, erläutert

Orientieru­ng beim Einkauf für Umweltbewu­sste Konserven sind eine Quelle für Omega 3 Fettsäuren

Morlo. Es gehen kaum Nährstoffe und Vitamine verloren. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Verpackung unbeschädi­gt ist. Selbst Fisch aus der Dose ist gesund. Konserven mit fettreiche­n Seefischen sind sehr gute Quellen für Omega3-Fettsäuren. „Sie werden durch den Konservier­ungsvorgan­g nicht beeinträch­tigt“, sagt Schneider.

Wer Fisch nach dem Einkauf über ein bis zwei Tage im Kühlschran­k hinaus aufbewahre­n möchte, sollte ihn einfrieren, empfiehlt Seitz. Je magerer der Fisch, desto länger ist er haltbar. „Scholle oder Zander beispielsw­eise lassen sich tiefgekühl­t bis zu acht Monate aufbewahre­n, Aal oder Lachs nur ein bis drei Monate“, erklärt Seitz. Vor dem Gefrieren muss der Fisch gereinigt werden. Wenn frischer Fisch zubereitet wurde, können Reste für kurze Zeit eingefrore­n werden. Zubereitet­er Fisch, der bereits einmal im Tiefkühlfa­ch lag, sollte aber nicht nochmals eingefrore­n werden.

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Foto: petrrgosko­v, Fotolia Fisch ist bekannt unter anderem für seine gesunden Fettsäuren.

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