Eine Saxofonistin zeigt Haut
Monika Diebolder-Salzgeber aus Dattenhausen hat es in den Blasmusikkalender 2018 geschafft. Darin zeigen sich Musiker aus ganz Süddeutschland in erotischen Posen
Monika DiebolderSalzgeber hat es geschafft: Die Hobby-Musikerin aus Dattenhausen hat sich gegen rund 80 Mitbewerberinnen aus Deutschland und Österreich durchgesetzt und ist nun als Model im sogenannten Blasmusikkalender des kommenden Jahres abgedruckt. Seit 23 Jahren spielt sie Tenorsaxofon bei der Musikvereinigung Illereichen-Altenstadt. Ihr Bild wird den Monat Oktober zieren. Und den Juli. Denn zum fünfjährigen Bestehen des Kalenders gibt es im kommenden Jahr eine zweite Version, sie ist limitiert und im Gegensatz zur Standardausgabe größer und in schwarz-weiß gehalten. Stolz ist die Dattenhauserin auch darauf, mit 33 Jahren die älteste Frau zu sein, die bisher im Kalender zu sehen war.
Diebolder-Salzgeber ist mit den beiden Bildern zufrieden, die der Kalenderfotograf geschossen hat: „Das sind Fotos, die man noch gut zeigen kann.“Nicht zu freizügig seien diese, oder gar geschmacklos. So hängen die Bilder nun auch im Wohnzimmer der Familie. Ihre sechsjährige Tochter schaue sich die Fotos dort regelmäßig an. Die sei stolz, dass ihre Mama im Kalender zu sehen ist, sagt Diebolder-Salzgeber. Auch die Musikerkollegen aus der Musikvereinigung IllereichenAltenstadt fänden die Aktion super. Immerhin sei es auch ein bisschen Werbung für den Verein, sagt das Model, das einen Friseursalon in Dattenhausen betreibt. Manche Kunden hätten schon mitbekommen, dass sie in dem Kalender zu sehen ist. Die, die sie bisher darauf angesprochen haben, hätten den Auftritt meistens gut gefunden. Nur wenige hätten Dinge gesagt wie: „Bei so etwas würde ich ja nie mitmachen.“Am wichtigsten sei ihr aber ohnehin die Unterstützung durch ihren Mann, der von Anfang an dafür war, dass sie sich als Model bewirbt. Er habe stets daran geglaubt, dass seine Frau in dem Kalender zu sehen sein könnte, sagt die 33-Jährige, die in ihrer Zeit als Miss ASM (Allgäu-Schwäbischer Musikbund) schon ein wenig Modelerfahrung sammeln konnte.
Die Idee bei dem Kalenderprojekt mitzumachen, kam von den männlichen Musikern aus der Kapelle, sagt die Frisörin. Die hatten die Frauen im Verein eher scherzhaft aufgefordert, bei der Kalenderaktion mitzumachen. Nachdem sie nun vorgelegt habe, seien beim nächsten Mal die Männer dran, sagt Diebolder-Salzgeber. Denn seit 2016 gibt es den Blasmusikkalender auch in der Männerversion.
Das Auswahlverfahren lief in mehreren Schritten ab. Zunächst musste die 33-Jährige drei Fotos einschicken, ein Porträt, ein Bild in Tracht und eines, auf dem sie normale Kleidung trägt. Beim Aussuchen dieser Bilder habe ihr Mann geholfen. Dann musste sie mehrere Monate warten, bis die Einladung zum Casting kam, bei dem der Fotograf einige Probebilder schoss. Die Zusage bekam Diebolder-Salzgeber dann im Mai, wobei sie auch nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn es nicht geklappt hätte, sagt sie.
Herausgeber des Blasmusikkalenders ist der Allgäuer Thomas Greisel. Er ist selbst begeisterter Blasmusiker und möchte mit dem Kalender zeigen, dass das Genre mehr zu bieten hat als Polka, Marsch und Walzer, sagt er. Gemeinsam mit dem Fotografen Tobias Epp und einer Visagistin sichtet er Bewerbungsfotos, veranstaltet Castings und macht die Shootings. „Da gehen schon eine paar Wochenenden im Jahr dafür drauf“, sagt Greisel, der schon mitten in den Vorbereitungen für den Kalender 2019 steckt. Etwa zehn Bewerbungen seien schon eingegangen. Trotz der vielen Arbeit soll der Kalender auch in den kommenden Jahren wieder erscheinen.
Das Genre hat mehr zu bieten als nur Polka