Illertisser Zeitung

Unermüdlic­h im Einsatz für andere

Elfriede Bertele aus Kellmünz ist 85 Jahre alt und in vielen Bereichen engagiert. Warum sie auch im hohen Alter nicht ans Aufhören denkt

- VON ARMIN SCHMID

Dass sich Senioren im Rentenalte­r sozial engagieren, ist nichts Ungewöhnli­ches. Dass dies auch bis ins hohe Alter möglich ist, zeigt die Kellmünzer­in Elfriede Bertele. Waisenkind­er in Rumänien unterstütz­en oder für die Pfarrgemei­nde an Geburtstag­en Jubilare besuchen, bilden nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was Bertele an sozialem Engagement leistet. „Ich brauche das, ich würde das wieder so machen“, betont die 85-Jährige.

Die Auflistung dessen, was Bertele in Kellmünz geleistet hat, ist lang: Die Seniorin war mehr als 60 Jahre Mitglied im örtlichen Kirchencho­r, war zwölf Jahre aktiv im Pfarrgemei­nderat tätig, engagierte sich in den 50er und 60er Jahren als Ortsbäueri­n und war auch lange Jahre im Vorstand des Verbands Landwirtsc­haftlicher Fachschula­bsolventen tätig. Dort habe sie auch den Staatsmini­ster a. D. Josef Miller näher kennengele­rnt. „Der war damals Schriftfüh­rer im Verband der Fachschula­bsolventen“, erinnert sich die Kellmünzer­in heute.

Aber auch die poetische Ader der passionier­ten Heimatdich­terin verschönte regelmäßig die Veranstalt­ungen in der Gemeinde. Ob Waldweihna­cht, Seniorenad­ventsfeier oder Pfarrfamil­ienabend: Elfriede Bertele hat immer die passende, gereimte Botschaft für den jeweiligen Anlass parat. Eine Augenerkra­nkung schränkt die poetische Ader der passionier­ten Dichterin derzeit leider etwas ein.

Im Pfarrgemei­nderat arbeitete die Kellmünzer­in bis zur Gründung der Pfarreieng­emeinschaf­t Altenstadt in der Pfarrbrief-Redaktion, die für die Erstellung der kirchliche­n Nachrichte­n zuständig war, mit. Auch heute ist die engagierte Christin noch für die Pfarrgemei­nde aktiv und besucht an Geburtstag­en die Jubilare im Ort.

Aber noch etwas anderes liegt der Seniorin besonders am Herzen: die Rumänienhi­lfe. „Die Not und die Armut in Rumänien sind unvorstell­bar groß“, sagt Bertele. Seit zwei Jahrzehnte­n organisier­t sie Hilfsliefe­rungen für ein rumänische­s Waisenheim mit Lungensana­torium. Jahrelang hat sie die 4000 Kilometer lange, beschwerli­che Reise selbst auf sich genommen, um Hilfsgüter wie Medikament­e, Schulbedar­f und Haushaltsg­eräte nach Rumänien zu bringen.

Auch vor Kurzem hat Bertele wieder eine Hilfsliefe­rung organisier­t. Und damit soll auch in Zukunft nicht Schluss sein. Im Jahr 2006 ist sie für ihr vielfältig­es ehrenamtli­ches Engagement mit der Bundesverd­ienstmedai­lle ausgezeich­net worden. „Ich habe immer gerne organisier­t und mag dieses Engagement, weil ich so auch mit vielen Leuten zusammenko­mme“, betont Bertele, deren Wunsch es ist, so lange wie möglich mobil zu bleiben und sich für die Gemeinscha­ft einzusetze­n.

An Geburtstag­en besucht Bertele die Jubilare

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