Ein böser Gruß vor Weihnachten
Bucher Marktrat erhält Postkarte mit übler Überraschung
Auf der Karte aus rotem Pappkarton klebt ein kleiner Christbaum aus Stoff, das Ganze ist wohl liebevoll von Hand gefertigt. Es könnte sich um einen Gruß zu Weihnachten handeln. Doch wer das Bastelwerk aufklappt, wird eines Besseren belehrt. Im Inneren ist eine wüste Beschimpfung abgedruckt. Und diese richtet sich gegen einen Kommunalpolitiker aus dem Bucher Marktrat: Franz Eberl von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG). Die zwei Zeilen in der Karte haben es in sich. Da wird Eberl zunächst mit einem derben Wort für „Gesäß“bedacht. Und dann als „verblödet“und als „siebengescheit“bezeichnet, wie es weiter heißt.
Die kränkende Zuschrift habe er per Post erhalten, sagt der Marktrat, der sich nach eigenem Bekunden darüber ärgert: „Schön ist das nicht.“Wer ihn mit dem bösen Gruß bedacht habe, wisse er nicht, sagt der Adressat. Allerdings könne er sich gut vorstellen, warum er selbigen erhalten habe. Denn da sei unlängst diese Sache mit den coliformen Keimen im Wasser gewesen.
Rückblick: In einer Sitzung des Marktrats gab es kürzlich Ärger. Grund dafür waren Bakterien, die im Wasser gefunden worden waren. Und die Frage, ob und wann die Bevölkerung hätte informiert werden müssen. Eberl warf Bürgermeister Roland Biesenberger hierbei Versäumnisse vor Allerdings seien die Leitungen sofort nach dem Befund gespült worden, sagte Martin Küfer, der Leiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes am Landratsamt Neu-Ulm, damals dazu gegenüber unserer Zeitung. Danach seien keine Keime mehr festgestellt worden und es habe kein Grund zur Besorgnis bestanden. Die Bucher Wasserwarte hätten richtig reagiert, so Küfer.
Dass er in der Sache nachgefragt hat, habe wohl manchem im Ort nicht gepasst, vermutet Eberl. Er überlege nun, ob er die Karte zur Polizei bringen und Anzeige erstatten soll. „In der Kommunalpolitik kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber beleidigend sollte es nicht werden“, sagt er.