Tambura, Ayurveda und die große Liebe
Lakhan Lal und Gabriele Sahu lernten sich in Indien kennen. In Vöhringen haben sie ihre Wunschheimat gefunden. Von einem Leben zwischen Lederhose und indischer Musik
Mit einem Umzug über Staatsgrenzen hinweg beginnt oft ein neues Leben: Die Gründe, die Heimat zu verlassen, sind vielfältig, der Schritt ist meist gut überlegt. Doch es fällt schwer, das Gewohnte hinter sich zu lassen und in eine ungewisse Zukunft zu gehen. In unserer Serie „Angekommen“stellen wir Menschen vor, die es trotzdem gewagt haben - und die in der Region eine neue Heimat gefunden haben. Hier geht es um ihre Geschichten, ihre Schicksale und Leidenswege.
sich in Indien dem Studium der Heilkunst Ayurveda, wie sie die klassische, traditionelle Medizin nennt. Doch bevor sie überhaupt daran dachte, nach Indien zu gehen, zog sie nach Berlin und wurde nach entsprechendem Studium Sozialpädagogin. In ihrer freien Zeit widmete sie sich dem indischen Tanz, der Musik und Sprache. Hindi spricht sie inzwischen fließend. Im Fokus stand jedoch ihr Wunsch, eine Ayurveda-Praxis zu eröffnen. Dafür aber verlangt der Gesetzgeber, wie sie sagt, dass sie eine Ausbildung als Heilpraktikerin nachweist, eine „Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung“.
In Vöhringen schlechte Erfahrungen gesammelt, habe das Paar noch nie. Das sei in Berlin anders gewesen, wie Gabriele Sahu sagt. „Wir standen mal an einer Haltestelle und mit uns eine Gruppe Skinheads. Da war mir schon ganz schön mulmig.“
Wenn Gabriele Sahu mal mit einem Sari durch die Stadt geht, ein Kleidungsstück, das sie sehr möge, dann kommen oft türkische Frauen auf sie zu und fragen, woher sie das Kleidungsstück habe. Dann erklärt sie, dass sie den Sari aus Indien mitgebracht hat. „Dann bitten mich die
„Warum in die Ferne schweifen, wenn wir uns hier unsere Träume erfüllen können.“
Gabriele und Lakhan Lal Sahu