Gartenfreunde sorgen für grüne Städte und Gemeinden
Mitglieder im Landkreis wollen außerdem Kinder und Jugendliche an die Natur heranführen
Mehr blühende Landschaften an Schulen wünscht sich der Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Landrat Thorsten Freudenberger. Darin sieht er eine Aufgabe für die Kommunen. Freudenberger betonte während der Jahresversammlung im Wolfgang-Eychmüller-Haus in Vöhringen, wie wichtig es sei, Jugendliche an die Natur heranzuführen – die Vereine seien dabei auf einem guten Weg. Als Beispiele nannte er die Gruppen in Vöhringen und Holzheim/Neuhausen, die Fahrten für Grundschüler in den Kreismustergarten bei Weißenhorn aus eigener Tasche bezahlten.
Vor vollem Haus zog Freudenberger Bilanz über das Gartenjahr. So sei der Tag des Baumes schon deshalb wichtig, um die Bedeutung einer Durchgrünung von Städten und Gemeinden zu unterstreichen. 36 Gartenbauvereine gibt es im Kreisver- band, die jährlich unter anderem auf Lehrfahrten gehen, um neue Ideen zu sammeln, die sie vor Ort umsetzen können.
Wettbewerbe bieten Gelegenheit, öffentlichkeitswirksam für die Idee der naturnahen Verschönerung des Lebens- und Wohnumfeldes zu werben. Freudenberger erwähnte den Wettbewerb „Blumenschmuck am Haus und im Garten“auf Vereinsebene. Ebenfalls eine gute Einrich- tung sei der Tag der offenen Gartentür. Neuland betraten die Gartenbauvereine in diesem Jahr durch ihre erstmalige Zusammenarbeit mit dem Gartenmuseum in Illertissen.
Viel Wert werde bei Fachvorträgen und Schnittkursen auf Weiterund Fortbildung gelegt, sagte Freudenberger. In diesem Zusammenhang lobte er das Engagement der Kreisfachberater Bernd Schweighofer und Rudolf Siehler. Die Theorie sei wichtige Voraussetzung für das Verständnis für organische Zusammenhänge. Der Kreisverband betreut über 80 Gartenpfleger aus den Vereinen.
Als Besuchermagnet hat sich der Kreismustergarten bei Weißenhorn erwiesen. 15000 Menschen haben laut Freudenberger die Anlagen besucht und sich für den eigenen Garten inspirieren lassen. Dort entstehe ein neuer Schaubereich für trockenliebende Pflanzen. Es werde ein Trockenbiotop geben, als Alpinum angelegt.
Herbert Walk, Zweiter Bürgermeister der Stadt Vöhringen und Vorsitzender des Vereins für Gartenbau und Landespflege im Ort, berichtete über die Aktivitäten der Vöhringer Gartenfreunde. Zum Stadtjubiläum habe der Verein mit Fahrrädern, die mit Blumen geschmückt waren, Aufsehen erregt. Walk kündigte an, diese Idee im kommenden Jahr fortzuführen. Aufschlussreich war der Vortrag von Michael Angerer, der über das Insekten- und Bienensterben sprach. Der Klimawandel mache sich bemerkbar, es werde zu früh warm, die Insekten haben nicht genug Zeit, sich zu entwickeln. Schuld sei auch die fortschreitende Flächenversiegelung. Ziel sei es, wieder blühende Wiesen in freier Natur zu schaffen. Die Stadtkapelle Vöhringen gestaltete musikalisch die Versammlung.