Illertisser Zeitung

Die Bar, die fahren kann

Bettina Häfele und Christine Glöggler aus Herrenstet­ten haben einen Wohnwagen zu einer mobilen Theke umgebaut. Vor allem auf Hochzeiten sind sie seitdem unterwegs

- VON ZITA SCHMID

Etwa drei Monate haben Bettina Häfele und Christine Glöggler nach dem Richtigen gesucht. Im März fanden sie ihn dann in Autenried: Schön rund in der äußeren Form und alt, Baujahr 1971. Es war Liebe auf den ersten Blick. „Wir haben ihn gesehen und wussten: Das ist er!“, erinnern sich die beiden Frauen und lachen. Denn seit Anfang des Jahres waren die beiden Herrenstet­terinnen auf der Suche nach einem alten Wohnwagen, den sie im Retro-Stil zu einer fahrbaren Bar umbauen wollten.

Die Idee dazu hatte Christine Glöggler. „Ich wollte mich schon lange nebenberuf­lich selbststän­dig machen“, berichtet die 38-jährige Erzieherin. Irgendwo habe sie dann eine Wohnwagen-Bar gesehen und ihr Entschluss, so etwas auch auf die Beine zu stellen, war gefasst. Es dauerte nicht lange, um ihre Freundin Bettina Häfele von dem Vorhaben zu überzeugen und sie als Partnerin mit ins Boot beziehungs­weise in den Wohnwagen zu holen.

Die 35-Jährige ist Industriem­eisterin und führt zusammen mit ihrer Mutter einen Metallvera­rbeitungsb­etrieb in Herrenstet­ten. Sie ist also bereits ihre eigene Chefin. Trotzdem fand sie die Idee ihrer Freundin toll. „Wir sind einfach gesellige Menschen“, sagt Häfele. So wurde es dann auch zum erklärten Ziel, Festen anderer in puncto Geselligke­it mit ihrer Retro-Wagen-Bar das gewisse Etwas zu verleihen.

Doch bis es so weit war, sollte noch viel Arbeit und Herzblut investiert werden. Denn der alte Wohnwagen der belgischen Marke Casbah war marode und musste von Grund auf saniert werden. Da packte auch die Familie mit Mutter Martina Häfele, Michael Graf und Benjamin Stache mit an. „Ohne unsere Männer hätten wir das nicht geschafft“, sagen beide Frauen zurückblic­kend. In den folgenden fünf Monaten wurden unter anderem das Dach und die morschen Lattenvers­trebungen unter der Blechverkl­eidung des Wohnwagens wieder instandges­etzt. Für den geplanten Barbetrieb musste ein großes neues Fenster eingebaut, die Möbel im Innern etwas verändert und um eine Theke ergänzt werden. Außen bekam der Wagen einen weiß-türkisfarb­enen Anstrich, was zu den neuen Vorhängen und den Polstern der Sitzbank passte.

Die Arbeit, Zeit und Mühe haben sich gelohnt: Der alte Wohnwagen, den sie Anfang des Jahres vor einer vermutlich drohenden Entsorgung gerettet hätten, sei „perfekt geworden“. „Genauso wie wir ihn uns vorgestell­t haben“, meinen Häfele und Glöggler. Ableitend von der Marke Casbah tauften sie ihr Fahrzeug auf seinen neuen Namen CasBar. Nachdem der Wagen und auch das Reisegewer­be angemeldet waren, starteten die Herrenstet­terinnen im September ihr Unternehme­n. Vornehmlic­h auf Hochzeiten waren sie seitdem tätig. Sie arrangiert­en dort jeweils einen Sektempfan­g, bei dem sie gemäß ihres Unternehme­rkonzepts vom Auf- und Abbau, dem Service bis zur selber gemachten Deko und den Stehtische­n alles übernahmen. Und ihre fahrende Bar kommt wohl an: Als „coole Idee“hätten ihre bisherigen Kunden ihre Cas-Bar gelobt. Auch für das kommende Jahr seien schon Buchungen eingegange­n. Laut Aussagen der Geschäftsf­rauen gibt es eine fahrende Wohnwagen-Bar in Verbindung mit dem Servicepak­et ihrer Kenntnis nach in unserer Region bislang kein zweites Mal.

Mit ihrem Unterneh men „Cas Bar – rent me“bieten Betti na Häfele und Christine Glöggler für Hochzeiten, Geburtstag­e, Betriebsfe­i ern oder Gartenpart­ys Sektempfän­ge und auch andere Getränke inklusive Ser vicepaket an. Kontakt über cas bar@gmx.de oder Facebook.

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Foto: Zita Schmid Haben viel Herzblut in ihr Vorhaben gesteckt: Bettina Häfele (links) und Christine Glöggler vor ihrer eigenen Cas Bar.
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Archivfoto: Häfele/Glöggler Im Sommer stand die Cas Bar der beiden Herrenstet­terinnen auf dieser Wiese für den Empfang bereit.

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