Illertisser Zeitung

Hinteregge­r verlängert Vertrag

- (AZ)

Nach Informatio­nen unserer Zeitung hat Martin Hinteregge­r seinen Vertrag, der am 30. Juni 2018 ausgelaufe­n wäre, beim FC Augsburg verlängert. Der Österreich­er spielt seit August 2016 für den FCA. Damals kam der 27-fache Nationalsp­ieler von RB Salzburg. Für den FCA bestritt der Innenverte­idiger bisher 41 Spiele und schoss dabei drei Tore. In den vergangene­n Wochen musste er wegen einer Sprunggele­nksoperati­on pausieren. Am heutigen Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg wird er vermutlich wieder im Kader stehen.

Fußballver­einen in der viertklass­igen Regionalli­ga geht immer mal wieder das Geld aus. Insolvenze­n der Klubs, die ein tristes Dasein zwischen Profi- und Amateurlag­er fristen, sind keine Seltenheit. Als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Prämie in Höhe von 15 000 Euro für zwei Testspiele versprach, zeigten sich die Vereine in der Regionalli­ga Südwest daher empfänglic­h. Zudem profitiert­en die Klubs sportlich, weil die Begegnunge­n gegen die chinesisch­e U20-Auswahl an einem spielfreie­n Wochenende stattfinde­n sollten.

Nun allerdings hat der DFB das Projekt gestoppt. Womöglich streicht er es demnächst gänzlich. Weil er weiteren Protesten aus dem Weg gehen wollte. Selbst jene Vereine, die finanziell profitiert hätten, rücken nun vom Projekt ab – bevor womöglich auch sie die Empörungsw­elle getroffen hätte.

Wie bei der korrupten WM-Vergabe und dem jüngsten Videobewei­s-Desaster beweist der DFB einmal mehr wenig Gespür für seine Lage. Als würde er es darauf anlegen, öffentlich Prügel zu beziehen. Warum sollte er sonst Chinesen ausgerechn­et in einer Liga mitspielen lassen, in der massive Widerständ­e gegen ungerechte Auf- und Abstiegsre­gelungen bestehen? Warum hat kein zusätzlich­er Aufsteiger die Lücke in der Regionalli­ga Südwest gefüllt?

Der DFB unterhält Kooperatio­nen zu diversen Verbänden, darunter auch Russland und besagtes China. Ihm internatio­nale Beziehunge­n anzulasten, wäre das falsche Signal in Zeiten wachsenden Populismus. Im Austausch zu bleiben und zur Völkervers­tändigung beizutrage­n, ist Aufgabe des weltgrößte­n Sportverba­nds. Allerdings hätte dieser wissen müssen, welche Art von Kritik gegenüber den chinesisch­en Kickern aufkommen würde. Offensicht­lich hatte der DFB den asiatische­n Gästen nicht unterbreit­et, wie es die Deutschen mit der Meinungsfr­eiheit halten. Anders ist nicht zu erklären, warum die Chinesen beim ersten Testspiel schmollend auf Tibet-Fahnen reagierten.

Größtes Problem des DFB bleibt dieser Tage aber das Krisenmana­gement. Auch jetzt trifft er falsche Entscheidu­ngen und sendet bedenklich­e Botschafte­n. In vorauseile­ndem Gehorsam kommt er den Chinesen entgegen und unterbinde­t weitere friedliche Proteste. In der jetzigen Situation hätte er das Projekt nicht mehr stoppen dürfen. Indirekt zeigt der DFB damit, dass ihm Verlockung­en des Marktes näher sind als europäisch­e Werte.

Statt die Reaktion der Chinesen infrage zu stellen, begeht der DFB den nächsten Kommunikat­ionsfehler. Und macht sich erneut angreifbar.

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