Illertisser Zeitung

Bei Wind und Wetter im Einsatz

Seit 40 Jahren sorgen die Mitarbeite­r der Autobahnme­isterei für die Sicherheit auf den Hauptverke­hrsadern der Region. Neben dem Winterdien­st übernehmen sie viele Aufgaben

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Es ist Winter, das Thermomete­r zeigt minus zwei Grad an. Vor Stunden hatte es geregnet, die Autobahn ist nass. Plötzlich bildet sich Blitzeis, der Albtraum eines jedes Autofahrer­s. Erleichter­nd ist es dann, im Rückspiege­l die blinkenden Lichter der beiden großen Lastwagen zu sehen, die im Gespann versetzt fahren, um mit Salz die Fahrbahnen eisfrei zu halten. Sie kommen in dieser Region aus der Autobahnme­isterei Vöhringen, die in diesen Tagen 40 Jahre alt wird. Tag und Nacht sind deren Mitarbeite­r für die Sicherheit auf der Autobahn zwischen Elchingen und Altenstadt verantwort­lich.

Die Autobahnme­isterei entstand im September 1977. In den 40 Jahren, so sagt ihr Leiter Thomas Lilge, gab es 60 Mitarbeite­r und nur drei Straßenmei­ster. Bei Gründung waren es 19 Beschäftig­te, heute sind es 23. Neben dem Räumen von Eis und Schnee sind die Aufgabenbe­reiche weit gespannt: Die allgemeine­n Dienste beziehen sich auf die Streckenko­ntrolle und Beseitigun­g von Gefahrenqu­ellen, wenn also Hinderniss­e oder Verschmutz­ungen die Verkehrssi­cherheit gefährden. Hinzu kommen kleinere Instandset­zungsarbei­ten an den Fahrbahnen, Brücken, Durchlässe­n, Stütz- und Lärmschutz­wänden, die Aufstellun­g und Reinigung von Verkehrsze­ichen, die Aufnahme von Unfallschä­den, die Pflege des Begleitgrü­ns und der Unterhalt der unbewirtsc­hafteten Rastplätze und WC-Anlagen. Auch nach den Entwässeru­ngsanlagen sehen die Mitarbeite­r und halten diese sauber.

Bei diesen Arbeiten müssen unter Umständen weite Strecken zurückgele­gt werden. „Zuständig sind wir für 35 Kilometer der Autobahn 7 von der Anschlusss­telle Altenstadt bis zum Autobahnkr­euz Ulm/Elchingen“, erklärt Olav Weller, Leiter der Autobahndi­rektion Kempten. Hinzu kommen zehn Kilometer auf der Bundesstra­ße 28 von NeuUlm bis Senden. Die Männer in ihren Lastwagen und Kontrollfa­hrzeugen sind aber auch 54 Kilometer auf der Autobahn 8 unterwegs, vom Kreuz Ulm/Elchingen bis zur Anschlusss­telle Augsburg-West. „Da geht es um hoheitlich­e Aufgaben wie Kontrollfa­hrten, Verkehrssc­hauen, Abnahme von Umleitungs­strecken, Fahrbahnfr­eigaben nach Unfällen und auch die Abnahme von Verkehrsze­ichen“, sagt Weller.

Die Frage nach dem Salzverbra­uch beantworte­n Weller und Lilge so: Es komme selbstvers­tändlich auf den Winter an, aber im Durchschni­tt werden rund 1600 Tonnen insgesamt oder 1,4 Kilogramm pro Quadratmet­er Straßenflä­che und 212 000 Liter Sole ausgebrach­t. Zur Verfügung stehen sechs Großfahrze­uge, davon sind fünf Laster und ein Geräteträg­er. Es gibt sieben Klein-Lastwagen, zwei Transporte­r und zwei Autos für die Straßenmei­ster.

Aber auch in der Autobahnme­isterei gab es Erweiterun­gen. Eine kleine Kfz-Halle entstand 2008, das Verwaltung­sgebäude wurde 2012 umgebaut, eine Werkhalle kam 2016 hinzu. Zudem seien Erweiterun­gen geplant. Es wird eine Salzhalle für 3000 Tonnen Salz ge- braucht, denn die derzeitige Kapazität liegt bei nur 1700 Tonnen.

Wichtig sei auch, dass man den Männern, die auf der Autobahn arbeiten, die richtige und gut erkennbare Kleidung verpasst hat, „zu ihrer Sicherheit“, wie Weller und Lilge betonen. Was manchmal allerdings schwer nachzuvoll­ziehen ist, sei die Erwartungs­haltung der Aurund tofahrer, die auf der Autobahn unterwegs sind. „Die beschweren sich, wenn sie zu lange zu langsam hinter einem Räumfahrze­ug fahren müssen. Dabei fahren wir doch zu deren Sicherheit“, sagt Weller.

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Autobahnme­isterei fand im Gasthaus Zum Griaswirt eine Feierstund­e mit mehr als 100 Besuchern statt. Bürgermeis­ter Karl Janson sprach den Mitarbeite­rn, die bei Wind und Wetter raus müssen, Anerkennun­g aus. „Die Zusammenar­beit klappt bestens“, so Janson.

Autofahrer beschweren sich über Räumfahrze­uge

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Archivfoto: Alexander Kaya In diesen Tagen sind die Salzlager der Autobahnme­isterei Vöhringen wieder gefüllt. Sobald es glatt wird auf der Autobahn, sorgen die Mitarbeite­r für Sicherheit.
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Foto: Ursula Katharina Balken Seit 40 Jahren gibt es die Autobahnme­isterei in Vöhringen. Für Mitarbeite­r und Bür germeister Karl Janson (rechts) ein Grund zum Feiern.

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