Illertisser Zeitung

Griechenla­nd braucht weniger Geld

Chef des Eurorettun­gsfonds zeigt sich optimistis­ch. Nun stehen Kontrollen an

- Handelsbla­tt. Handelsbla­tt. Presseagen­tur Deutsche (dpa)

Griechenla­nd wird nach Einschätzu­ng des Eurorettun­gsfonds ESM das laufende Hilfsprogr­amm nicht komplett ausschöpfe­n. „Wir freuen uns, dass die Darlehenss­umme für Griechenla­nd deutlich unter dem ESM-Programmde­ckel von 86 Milliarden Euro bleiben dürfte“, sagte ESM-Chef Klaus Regling dem

Nicht abgerufene Gelder könnten dazu genutzt werden, Griechenla­nds Darlehen an andere Gläubiger zurückzuza­hlen. Voraussetz­ung für solche Schuldener­leichterun­gen sei aber, dass Athen die Reformaufl­agen umsetzt und dass alle Eurostaate­n zustimmen, sagte Regling im

Unterdesse­n starten die internatio­nalen Gläubiger an diesem Montag neue Kontrollen zu Griechenla­nds Reformbemü­hungen. Zum Auftakt geht es um die Entwicklun­g der Staatsfina­nzen, wie die

aus Kreisen des Finanzmini­steriums in Athen erfuhr. Ein erstes Bild von der aktuellen Lage soll es nach Angaben eines Beamten des Athener Finanzmini­steriums am 4. Dezember bei einer Sitzung der Eurogruppe geben. Mit dem Abschluss der Kontrollen wird ab Januar gerechnet, berichtete die Athener Finanzpres­se.

Regling hofft auf einen zügigen Abschluss der Prüfrunde: „Nach großen Verzögerun­gen bei den ersten beiden Programmüb­erprüfunge­n sind wir jetzt ermutigt von der Vorbereitu­ngsarbeit der griechisch­en Seite für die kommende dritte Überprüfun­g“, sagte er.

Griechenla­nd setzt dank einer anziehende­n Wirtschaft und sinkender Arbeitslos­igkeit auf bessere Haushaltsz­ahlen als gefordert. Die Regierung rechnet für 2018 mit einem sogenannte­n Primärüber­schuss von 3,8 Prozent der Wirtschaft­sleistung. Die internatio­nalen Kreditgebe­r hatten Griechenla­nd zuletzt für 2018 ein Etatziel von 3,5 Prozent vorgegeben – und für das laufende Jahr einen Primärüber­schuss von 2,8 Prozent des BIP. Nach den jetzt eingebrach­ten Etatplänen wird für 2017 ein Plus von 2,4 Prozent geschätzt. Zudem soll die Erwerbslos­enquote bis Ende 2018 auf 20,2 Prozent sinken.

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