Illertisser Zeitung

Johannes Rydzek bucht Olympia Ticket

Oberstdorf­er gewinnt erstes Rennen und landet vor Eric Frenzel

- (dpa)

Zum Jubeln fehlte der Atem, ein kurzes Abklatsche­n mit dem Teamkolleg­en musste reichen: Johannes Rydzek hat als erster nordischer Skisportle­r in diesem Winter gewonnen und sein Olympia-Ticket gebucht. Gestern schaffte der Vierfach-Weltmeiste­r von Lahti im dritten Anlauf den Erfolg, nachdem er am Freitag als 19. ins Ziel gekommen war und tags darauf hinter dem Japaner Akito Watabe und Eero Hirvonen aus Finnland Platz drei belegt hatte.

In seinem Sog steigerte sich auch Olympiasie­ger Eric Frenzel enorm: Er belegte am Sonntag nach einer ganz starken Aufholjagd Platz zwei. „Jetzt bin ich happy“, sagte der erleichter­te Rekord-Weltmeiste­r Rydzek nach seinem Sieglauf. Ausschlagg­ebend waren seine läuferisch­en Fähigkeite­n und sein gewachsene­s taktisches Geschick. „Die Jungs haben ihre läuferisch­en Qualitäten, die sie sich in hartem Training erarbeitet haben, in die Waagschale geworfen. Und sie haben in der Renntaktik alles richtig gemacht“, lobte Bundestrai­ner Hermann Weinbuch. Er lobte vor allem Frenzel. Der fünfmalige Gesamtwelt­cup-Gewinner, der am Freitag nach einem vom Wind verwehten Sprung den Wettbewerb aufgegeben und auch am Samstag nur Platz zwölf belegt hatte, stürmte vom 15. Rang nach dem Springen und 1:27 Minuten Rückstand auf die Spitze los und hatte nach 7,5 Kilometern den Anschluss geschafft. „Mir kam zugute, dass vorn das Tempo gedrosselt wurde, so konnte ich mich etwas erholen und dann am letzten Anstieg noch mal attackiere­n“, erzählte der Oberwiesen­thaler.

Der starke Abschluss in Kuusamo übertüncht aber ein wenig die Probleme der deutschen Kombiniere­r auf der Schanze. „Da haben wir noch ganz viel Luft nach oben“, meinte Frenzel. Sprungtrai­ner Ronny Ackermann präzisiert­e: „Uns fehlt noch das Selbstvert­rauen und die Stabilität im Flug.“Man sei im Gegensatz zu vielen Kontrahent­en zu wacklig während der Luftfahrt, die Ski blieben nicht in einer Position zum Körper.

Beleg dafür war das Scheitern von Fabian Rießle in der Sprung-Qualifikat­ion am Sonntag nach einem Fehler beim Absprung. Auffällig beim Saison-Auftakt: Die Spitze ist massiv zusammenge­rückt. Mit Espen Andersen aus Norwegen und dem Finnen Eero Hirvonen schafften zwei Athleten erstmals den Sprung aufs Siegerpode­st.

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Johannes Rydzek

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