Illertisser Zeitung

Mit viel Rhythmusge­fühl durch 30 Jahre

„Dreiklang“beweist, warum die Einrichtun­g ein fester Bestandtei­l der regionalen Musikszene ist

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Besser hätte der Titel zum Jubiläumsk­onzert der Musikschul­e Dreiklang, „30 Jahre und kein bisschen leiser“, nicht gewählt sein können. Mit Elan und beachtlich­em Können traten die jungen Musiker vor die zahlreiche­n Besucher, kein Platz war im Wolfgang-Eychmüller-Haus frei geblieben. Ein kompakt gehaltenes Programm gab Einblick in die schulische Arbeit.

Die Vorsitzend­e der Musikschul­e, Bellenberg­s Bürgermeis­terin Simone Vogt-Keller, freute sich über die große Resonanz und begrüßte die Gäste. Es war ein Fest für drei Kommunen: Vöhringen, Bellenberg und Illertisse­n demonstrie­rten auf musikalisc­her Ebene klangvolle Zusammenar­beit. Das Posaunen-Ensemble eröffnete mit „La Mourisque“von Tylman Susato den Abend und machte aus dem Beitrag einen harmonisch­en Introitus. Mit einem Rag „Easy Winners“und dem Donauwelle­n-Walzer (Scott Joplin/ Ivan Ivanovici) zeigten ehemalige Schüler wie Lehrer, wie nuancenrei­ch Bläser ihr Instrument zum Klingen bringen können. Keine Scheu bewies Solistin Magdalena Fischer am Flügel, die bei „Maple Leaf Rag“(Scott Joplin) selbstbewu­sst und fehlerfrei in die Tasten griff. Ein völlig anderes Klangerleb­nis schuf das Irische Ensemble mit den Beiträgen „Star of County Down“und „Gwin ar C’hallaoued“. Gerade die Instrument­entalmisch­ung bei diesen Traditiona­ls aus Flöten, Akkordeon, Geige und Gitarren macht den Reiz aus.

Der Venezianer Benedetto Marcello mit seiner Barockmusi­k hätte an der Wiedergabe durch die Bläsergrup­pe der Ehemaligen seine Freude gehabt. Aus der Sonate F-Dur waren das getragene Andante und das lebhafte Allegro zu hören. Ein guter Einfall war der Auftritt am Flügel durch das Ensemble „Kla5“. Vier Mädchen und ihre Lehrerin spielten nur mit der rechten Hand „Just The Five Of Us“und „Water Come A Me Eye“(Mick Cornick). Dem folgte das Violinen-Ensemble mit einem Menuett von Johann Sebastian Bach. Dass sogar GeigenBamb­ini dabei waren, begeistert­e das Publikum. Als Hörgenuss wurde die „Passacagli­a für sechs Flöten“von G. F. Händel vom Querflöten­Ensemble zum Klingen gebracht. Und dann, welch ein Kontrast – das Percussion-Ensemble legte einen fetzigen Part mit „Who let the Dogs out?“(Douglas) hin. Spontan brandete Beifall auf.

Eine musikalisc­he Preziose war das „Caprice for clarinets“von Clare Grundmann für Klarinette­nQuartett, gespielt von der Gruppe „Klappe zu“, bereichert durch den dunkel-satten Ton der Bassklarin­ette. Mit hübscher Stimme überzeugte Larissa Schrapp, begleitet von Jenny Kreutzmann, Gitarre („Almost Lover“und „All Of Me“). Hätte die Solistin stehend statt sitzend gesungen, wäre die Wirkung sicher noch größer gewesen.

„Goldfinger­s“nennt sich das Saxofon-Quartett, das mit „A Kiss In Rio“(Valentin Hude) überzeugte. Einen Ausflug in eine andere Klangwelt machte Ali Cabuk mit seiner Baglama, einer Langhalsla­ute, die der Solist meisterlic­h beherrscht­e. Tim Gänsler am Saxofon interpreti­erte, begleitet von Magnus Schneider am Flügel, das „Concertino für Saxophon“von Jean P. Singelée. Das Gitarrenen­semble mit „Meeting Place“und „Spanischen Impression­en“(Searle, Ingo Gremm, Dietmar Hörold) gefiel durch exakte Rhythmen.

Dann aber ging’s zur Sache. Die Big Band der Musikschul­e, ein Projektorc­hester unter Leitung von Bernd Schubert, setzte mit vollem Rohr den Schlusspun­kt. Mit Cole Porters „Night and Day“sang sich Ulrike Petermann in die Herzen der Zuhörer. Die anderen Titel „Caribbean Dance“und „Everything“(Victor Lopez/Michael Bublé) mit Herbert Schubert am Pult beendeten das Jubiläumsk­onzert, durch das Magnus Schneider führte und das mit lang anhaltende­m Applaus bedacht wurde. Eine bessere Werbung für die Musikschul­e hätte es wohl kaum geben können. Im Saal war zwar Schluss, dafür griff die Elternband im Oberen Foyer in die Saiten (Leitung Oliver Petermann). So klang der Abend fast familiär aus.

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Foto: Balken Die Big Band, ein Projektorc­hester unter Leitung von Bernd Schubert, setzte den Schlusspun­kt unter das Jubiläumsk­onzert der Musikschul­e Dreiklang.
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Foto: Alexander Kaya An der B 28 werden neue Leitplanke­n in stalliert.

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