Spielzeug enthält zu viel Nickel
Metall kann Allergien auslösen. Bundesamt für Verbraucherschutz fordert Änderung
Beim Umgang mit Metallspielzeug kommen Kinder zu häufig mit Nickel in Kontakt. Der zulässige Grenzwert für den potenziell allergieauslösenden Stoff wurde im vergangenen Jahr bei rund 21 Prozent der untersuchten Stichproben überschritten, geht aus dem Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor. Bei einem Metallbaukasten habe der Nickelanteil sogar um gut das 200-Fache über dem Grenzwert gelegen.
Nickel kann allergische Reaktionen auslösen und bei empfindlichen Menschen zu Juckreiz, Hautrötungen und Ausschlag führen. Davon sind nach Angaben des Bundesamts etwa zehn Prozent aller Kinder betroffen. „Die Hersteller von Metallspielzeug müssen endlich wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Nickel-Gehalts in ihren Produkten ergreifen“, mahnte der zuständige BVL-Abteilungsleiter Gerd Fricke.
Entscheidend ist nach Behördenangaben nicht die im Spielzeug enthaltene Gesamtkonzentration, sondern die Nickel-Menge, die beim Spielen freigesetzt wird – etwa durch die Berührung mit feuchten Händen. Die aktuellen Werte seien jedoch „eindeutig zu hoch“, beklagte Fricke. Die Hersteller und Importeure hätten ihre Pflichten in den vergangenen Jahren nicht erfüllt.
Bereits 2012 hatte das Bundesamt bei der Überprüfung von Spielzeug einen ähnlich hohen Anteil von Grenzwert-Überschreitungen ermittelt. Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) verweist darauf, dass sich die NickelGrenzwerte auf Gegenstände beziehen, bei denen es einen lang andauernden Hautkontakt gebe. „Spielzeug ist aber kein Ohrstecker und keine Brille“, sagte DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil. Wenn Nickel etwa in der Achse eines Modellautos vorhanden sei, gebe es in der Regel allenfalls kurzen Hautkontakt. Trotzdem würden einige Hersteller inzwischen komplett auf Nickel verzichten.