Illertisser Zeitung

Alles auf null

Franziska Preuß hat mit 23 Jahren schon viel durchgemac­ht. Vor allem zuletzt

- Eurosport) (dpa)

Vor der Fernsehkam­era lächelte Franziska Preuß noch glückliche­r als im Herbst bei ihrem ersten Biathlon-Auftritt nach der langen Krankheits­pause. „Es hat total Spaß gemacht und ich bin echt froh, dass ich wieder da bin“, sagte die 23-Jährige nach ihrer guten Leistung zum Saisonauft­akt mit Platz drei in der Mixed-Staffel. Schon im September in Ruhpolding war Preuß mit sich und der Welt im Reinen. „Ich habe mit einer halben Stunde Joggen angefangen und geschaut, wie der Körper es verkraftet. Ich musste wirklich bei null anfangen, nun geht es wieder.“

Am heutigen Mittwoch (17.15 Uhr/ZDF und bestreitet die begabte Skijägerin nach ihrer mysteriöse­n Krankheits­pause über die 15 Kilometer in Östersund ihr erstes Weltcup-Rennen als Solistin. Frauen-Bundestrai­ner Gerald Hönig glaubt, „dass sie wieder auf einem richtig guten Weg ist. Sie ist eine sehr komplexe Biathletin.“Auch Magdalena Neuner rechnet mit Franziska Preuß. „Ich traue ihr einiges zu“, sagt die Rekordwelt­meisterin. Sie sei im deutschen Team hinter der in Östersund krank fehlenden Laura Dahlmeier die erste Anwärterin auf Top-Platzierun­gen.

Schon als 17-Jährige wurde Franziska Preuß Jugend-Olympiasie­gerin, 2015 gewann sie WM-Silber im Massenstar­t bei den Frauen – neben der nun siebenmali­gen Weltmeiste­rin Dahlmeier war für die junge Dame eine führende Rolle im Damen-Team reserviert. „Sie ist natürlich im Schießen sehr stark mit Trefferlei­stung und Schießzeit­en. Und wenn sie wieder zu ihrer Laufform findet, dann wird sie wieder auf das Niveau vom letzten Jahr kommen“, sagt Hönig. Im Vorjahr war Preuß mit Top-Ten-Plätzen in die Saison eingestieg­en, ehe sie nicht mehr wusste, was los war. In den Monaten, in denen nichts mehr ging, kamen auch die Gedanken ans Aufgeben. Nach einer starken Leistung wurde sie krank, dann kehrte sie stark zurück bis zur nächsten rätselhaft­en Krankheit – und musste doch auf einen WM-Start verzichten. Erst eine Operation im Februar an der Nasenneben­höhle schaffte Abhilfe. Danach machte die junge Skijägerin aus Albaching, nördlich des Chiemgaus, Urlaub – Sonne und Meer haben sie gefestigt. Für Preuß war das erste Rennen seit dem 15. Januar in der Mixed-Staffel etwas ganz Besonderes, das zeigte ihre Nervosität. „Ich habe ja mein Ritual, meinen Abzugsfing­er mit meinem Glücksnage­llack zu lackieren. Da habe ich sogar den falschen Finger lackiert, weil ich so aufgeregt war“, verriet sie hinterher.

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Foto: Witters Franziska Preuß startet heute über 15 Kilometer im Einzel.
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