Illertisser Zeitung

Hochzeit im Hause Raiffeisen

29 Standorte schließen sich zu einer neuen Waren-Gesellscha­ft zusammen – auch Babenhause­n und Kettershau­sen sind betroffen. Was sich durch die Fusion ändern soll

- VON VOLKER GEYER Grafik). (siehe

Im Raiffeisen-Warengesch­äft steht eine große Fusion bevor: Zum 1. Januar verschmelz­en die Raiffeisen-Waren Iller-RothGünz mit 18 Standorten und die Raiffeisen-Ware Unterallgä­u mit elf Standorten zu einem Unternehme­n. Die neue GmbH bekommt den Namen „Raiffeisen Ware Schwaben Allgäu“. Das künftige Geschäftsg­ebiet wird sich von Ichenhause­n im Landkreis Günzburg bis nach Wertach im Oberallgäu erstrecken

Während die Gesellscha­ft IllerRoth-Günz eine reine Tochterges­ellschaft der Raiffeisen­bank Schwaben Mitte ist, bündeln in der Unterallgä­uer Gesellscha­ft vier Banken ihr Warengesch­äft. Dies sind die Raiffeisen­banken Pfaffenhau­sen und Türkheim sowie die VR-Bank Memmingen und die Genossensc­haftsbank Unterallgä­u.

Als Gründe für die Fusion nennen die Verantwort­lichen gegenüber unserer Zeitung den schärfer werdenden Wettbewerb. Gerade der Internetha­ndel entwickle sich zu einer immer größeren Konkurrenz. „Wir wollen uns daher noch leistungss­tärker und effiziente­r aufstellen“, sagt Helmut Graf, Vorstandsv­orsitzende­r der Raiffeisen­bank Schwaben Mitte. So würden sich etwa durch größere Stückzahle­n günstigere Einkaufspr­eise erzielen lassen. Zugleich könnten in „internen Bereichen“– zum Beispiel bei der Buchhaltun­g, dem Fuhrpark und beim Einkauf – Kosten eingespart wer- den. Nicht gespart werden soll dagegen beim Personal: „Es wird keine Kündigunge­n im Zuge des Zusammensc­hlusses geben“, versichert Anton Jall, Aufsichtsr­atschef der Unterallgä­uer Waren GmbH und Vorstand der Genossensc­haftsbank Unterallgä­u. Insgesamt werden etwa 230 Personen bei der neuen Gesellscha­ft arbeiten – davon sind den Verantwort­lichen zufolge etwa 100 sogenannte Mini-Jobber.

Was den künftigen Jahresumsa­tz anbelangt, so wollen die Unterallgä­uer Standorte rund 20 Millionen Euro beisteuern. „Zusammen mit der Iller-Roth-Günz-Ware peilen die Geschäftsf­ührer Markus Grauer, Christian Gerstle und Helmut Rauh dann einen Umsatz von über 70 Millionen Euro an“, sagt Graf.

Nicht mehr der neuen Geschäftsf­ührung angehören wird Erwin Lang aus Altenstadt, der nach 46 Jahren bei Raiffeisen in den Ruhestand geht – und dessen Stelle nicht nachbesetz­t wird. Mit Blick auf die Fusion unterstrei­cht der scheidende Geschäftsf­ührer: „Der Zusammensc­hluss erfolgt nicht aus einer Schwäche heraus. Hier wächst zusammen, was schon lange zusammenge­hört.“Schließlic­h kooperiere man bereits seit gut 20 Jahren sehr eng.

Das betont auch Jall mit den Worten: „Beide Unternehme­n sind kerngesund und wollen in Zukunft unter einem Dach weiter ein starker Partner der Landwirtsc­haft sein.“Laut den Geschäftsf­ührern wird die

„Hier wächst zusammen, was schon lange zusammenge­hört.“Erwin Lang, Geschäftsf­ührer der Raiffeisen Ware Iller Roth Günz

neue „Raiffeisen Ware Schwaben Allgäu“die drittgrößt­e Raiffeisen­Waren-Gesellscha­ft in Bayern sein. Größer werden lediglich die Gesellscha­ften Rotthalmün­ster und Erdinger Land sein.

Neben klassische­n Produkten für die Landwirtsc­haft wie etwa Tierfutter, Saatgut und Pflanzensc­hutzmittel vertreiben die Waren-Gesellscha­ften unter anderem Getreide, Getränke, Lebensmitt­el, Gartenzube­hör und Brennstoff­e. Zu Letzteren gehört auch das einzige Produkt, das die Raiffeisen-Ware IllerRoth-Günz selbst produziert: Kaminanzün­der namens „Feuerbällc­hen“.

 ?? Symbolfoto: Ralf Lienert ?? Das Angebot der Raiffeisen Ware umfasst unter anderem klassische Agrarprodu­kte wie Tierfutter, Saatgut und Pflanzensc­hutzmittel.
Symbolfoto: Ralf Lienert Das Angebot der Raiffeisen Ware umfasst unter anderem klassische Agrarprodu­kte wie Tierfutter, Saatgut und Pflanzensc­hutzmittel.

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