Feuerwehr zerlegt Flitzer
Wieso die Babenhauser mit einem „Erlkönig“geprobt haben
Da hat so manchem Feuerwehrmann das Herz geblutet: Die Babenhauser Wehr hat zu Übungszwecken ein nagelneues Auto zerlegt. Der Hersteller BMW hatte ein 7er-Modell zur Verfügung gestellt, damit sich die Einsatzkräfte für Technische Hilfeleistungen (THL) wappnen können. Dabei handelte es sich um einen sogenannten Erlkönig, also ein Fahrzeug, das vor der eigentlichen Serienproduktion getarnt auf Testfahrten geschickt wurde.
Hintergrund ist, dass moderne Fahrzeugtechnologie die Feuerwehren vor immer größere Probleme stellt. Auch bei der Sonderübung unter Leitung von Jürgen Gottwald, stellvertretender THL-Leiter der Babenhauser Feuerwehr, stellte sich schnell heraus, dass die neuen Autos immer stabiler werden. Um die Sicherheit der Insassen zu gewährleisten, werden stets höhere Standards herangezogen. Dazu kommen verstärkte Karosserieteile, beispielsweise im Seitenaufprallschutz oder in den Fahrzeugsäulen.
Obwohl den Babenhausern moderne Rettungsgeräte zur Verfügung standen, wurden sowohl die Einsatzkräfte als auch ihr Material bis an die Grenzen belastet. Sie wendeten unterschiedliche Techniken an, dennoch sei es teilweise nicht einfach gewesen, die Karosserie zu durchtrennen. Letztlich konnte das Team mithilfe der passenden Rettungskarte alle Verstärkungen und Bauteile, welche gefährlich werden könnten, – zum Beispiel Airbaggasgeneratoren, Batterien und Gurtstraffer – lokalisieren und berücksichtigen.