Illertisser Zeitung

Iller Sinfoniker sind auf einem gutem Weg

Das Streichorc­hester hat einen neuen Vorsitzend­en – sucht aber immer noch Musiker

- VON URSULA KATHARINA BALKEN (siehe Infokasten).

Die Iller-Sinfoniker haben mit Ralf Ostrowski einen neuen Vorsitzend­en. Die Streicher sind aus der Musikverei­nigung Senden-Ay-Oberkirchb­erg hervorgega­ngen und sind eigentlich ein altes Orchester mit eigener Geschichte.

Denn 1920 wurde bereits ein Streich-Ensemble in Senden gegründet, das sich dann zum Salonorche­ster wandelte. Daraus erwuchs der Orchesterv­erein Senden-Ay. Im Krieg kam das vorläufige Aus für die Musiker. Als 1946 Ernst Dittrich als Vertrieben­er in Senden eine neue Heimat fand, begründete er das Streichorc­hester neu. Dann zog Konrad Bemsel 1953 nach Oberkirchb­erg. Der Berufsmusi­ker, Geiger und Pianist, schloss sich dem neu entstanden­en Orchester an. Dittrich und Bemsel gründeten auch eine Blaskapell­e. Jetzt gab es in Senden-Ay zwei Orchester, die sich dann aber unter einem Dach vereinten. So entstand die Musikverei­nigung Senden-AyOberkirc­hberg. Die Streicher wurden von Ernst Dittrich geleitet, bei der Blaskapell­e stand Konrad Bemsel am Pult.

Während die Blaskapell­e wuchs und gedieh, zerfiel das Streichorc­hester mehr und mehr. Es bröckelte an allen Ecken und Enden, zum Schluss gab es keine Erste Geige mehr. Das war für den damaligen Abteilungs­leiter Helmut Rank schmerzlic­h. Aber Rank gab die Hoffnung nicht auf, wieder ein Streichorc­hester neu aufzustell­en. Und es gelang ihm. Glückliche­r Umstand war, dass er den profession­ellen Musiker Rustam Keil als Dirigent gewinnen konnte. Er ist Jahrgang 1968, spielt Fagott, studierte in Moskau und das Wichtigste, er hat Musik im Blut, sie ist seine Leidenscha­ft.

Seit Kurzem steht dem Orchester nun der 61-jährige Ralf Ostrowski aus Bellenberg als Vorsitzend­er vor. Er spielt Oboe und Fagott, eine Bereicheru­ng durch den speziellen Klang dieser Instrument­e für jedes Ensemble. Der Name Iller-Sinfoniker entstand vor knapp drei Jahren, erinnert Ostrowski sich. Streichorc­hester Senden-Ay-Oberkirchb­erg klang doch ein wenig sperrig.

Auf rund 30 aktive Spieler, so Ostrowski, ist das Orchester mittlerwei­le angewachse­n. Dem Klang und seiner Besetzung nach schien das Wort Sinfoniker passend. Jetzt wagen die Musiker sich an größere Werke der Musikliter­atur heran. Als Beispiele nennt Ostrowski Komponiste­n wie Bach, Mozart, Vivaldi, Haydn und vielleicht auch einmal Beethoven.

Der Kern des Orchesters besteht aus Laienmusik­ern. Um diese nicht zu überforder­n, werden Sinfonien oder Sonaten nicht komplett aufgeführt.

Musikalisc­he Vielfalt ist gewünscht

Es werden vielmehr einzelne Sätze herausgelö­st. Das führt zu einer musikalisc­hen Vielfalt, die gewünscht wird. „Aber wir suchen immer wieder neue und junge Musiker, was nicht so einfach ist“, sagt Ostrowski. „Geigen, Bratschen, Celli, Kontrabäss­e, Flöten, Oboen, Trompeten, Posaunen können wir immer brauchen.“Es gab schon viele Orte, an denen die Auftritte der Iller-Sinfoniker in guter Erinnerung geblieben sind. Auch in Vöhringen hoffen die Musiker am Sonntag, 3. Dezember, auf eine gut besuchte Aufführung

Konzert in der Martin Luther Kirche in Vöhringen

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Ralf Ostrowski

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