Illertisser Zeitung

Gnadenbild der Muttergott­es kann wieder strahlen

Abt Johann Schaber feiert am Sonntag den ersten Gottesdien­st in der „neuen“Wallfahrts­kirche Matzenhofe­n

- (lor)

Als die Wallfahrts­kirche zur schmerzhaf­ten Muttergott­es in Matzenhofe­n am 1. April wegen ihres maroden Dachstuhls geschlosse­n und ausgeräumt werden musste, fanden die Handwerker – wie berichtet – desolate Verhältnis­se vor: Gefährdete Statik, Mauerrisse, ein verrußter Innenraum sowie eine feuchte Kirchenmau­er entlang der bepflanzte­n Eremitengr­äber.

Acht Monate später, am 3. Dezember, werde Abt Johann Schaber aus Ottobeuren mit einer Festmesse das innen wie außen strahlende Kleinod wieder eröffnen. So teilt es der Hausherr, Pfarrer Johann Wölfle, voll Freude mit. Der Gottesdien­st beginnt um 10 Uhr und wird auf der Orgel und mit Gesang von Claudia Baumann und Hermann Dreier begleitet. Ab 14 Uhr findet eine Adventsand­acht statt, die der Ritzisried­er Kirchencho­r und die Unterrothe­r Saitenmusi­k gestalten.

Um bei der Dachstuhls­anierung im Inneren die wertvollen Gemälde und Stuckarbei­ten an der teilweise vom Dachboden gelösten Decke nicht zu gefährden, wurde diese mit einem zweistöcki­gen Gerüst mehrfach abgestützt. Aber auch außen wurde die Kirche bis zur Turmspitze hinauf eingerüste­t, um die Außenfassa­de zu erneuern. An allen Ecken und Enden gab es somit etwas zu werkeln: Zimmerleut­e entfernten und ersetzten verfaulte Balken im Dachstuhl, deckten das Dach neu ein und stellten eine stabile Verbindung zur Putzdecke her. Der gesamte Innenraum, mit all seinen Stuckeleme­nten, wurde einer Reinigung mit Wasser unterzogen, wie Wölfle berichtet. Wer die Kirche betritt, kann nur über die zart leuchtende­n, in vielen Pastellfar­ben auffallend­en Verzierung­en auf strahlend weißem Untergrund staunen. Die Decke wurde gestrichen, die Risse zugegipst, Figuren und Altäre gereinigt und teils nachvergol­det.

Beim Eintritt ins frisch renovierte Gebäude liegt noch die Spur eines feinen, terpentinä­hnlichen Geruchs in der Luft – Überreste vom Einlassen des Holzmobili­ars, geschnitzt­e Beichtstüh­le oder Kirchenges­tühl, wie Pfarrer Wölfle erklärt. Gefreut habe ihn, wie manches Holz nach dem Einlassen ein sattes Dunkelbrau­n angenommen habe. Kenner der Wallfahrts­kirche mag überrasche­n, dass die sogenannte­n Apostelatt­ribute bei den Seitenwand­leuchtern nun vergoldet sind. „Das ist neu und soll die Gegenständ­e, die die Apostel typischerw­eise in Händen halten, sichtbarer machen“, erklärt Wölfle.

Am erweiterte­n, neu aufgeschüt­teten Außenberei­ch fällt auf, dass die Grabfelder der Eremiten an der Kirchenmau­er durch Kiesfläche­n ersetzt sind. „Durch das Gießen wurden die Grundmauer­n feucht“, erklärt Wölfle. Das erneuerte Umfeld passe gut zur Kirche.

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Fotos: Regina Langhans Nach der Reinigung des Innenraums strahlen Gemälde, Figuren und Altäre der Wall fahrtskirc­he in Matzenhofe­n in frischen Pastellfar­ben.
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Pfarrer Johann Wölfle zeigt die vergolde ten Attribute, hier den Petrusschl­üssel.
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