Rennen gegen die Uhr und die Kälte
Auch nach dem Rücktritt der Olympioniken sind die Ulmer gut aufgestellt
Wohin geht die Reise der Ulmer Ruderer nach dem Rücktritt der Olympioniken Maximilian Reinelt und Kerstin Hartmann? Eine erste Antwort lieferte die Kaderüberprüfung im Olympiastützpunkt Dortmund. Gefragt war die Ergometerleistung über 2000 Meter sowie jene im Boot über 6000 Meter. Angeführt von Mahni Fatahi zeigte das Team des Ulmer Ruderclubs Donau teilweise hervorragende Leistungen.
Schneefall und Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt – bei diesen Bedingungen auf dem Dortmund-Ems-Kanal taten sich viele Ruderer schwer, einigermaßen brauchbar in die Rennen zu finden. Derartige Probleme hatte Mahni Fatahi im leichten Einer nicht. Engagiert und klug eingeteilt ging er sein Rennen gegen die Uhr an. In 23:45 schlug am Schluss die schnellste Zeit in der U 23-Klasse zu Buche. Ebenfalls als Erster beendete er den Wettbewerb auf dem Ergometer. Mit der ihm eigenen Bodenhaftung kommentierte der Chemiestudent das Wochenende: „Für mich war die Leistung in Ordnung.“Mit Blick auf eine mögliche Berufung ins U23-Nationalteam des kommenden Jahres sagte Fatahi: „Natürlich muss ich im Frühjahr wieder ganz vorne landen, sonst wird es eng.“
Anna Kracklauer, die im kommenden Jahr erstmals in der U 23-Klasse startet, wartete auf dem Ergometer mit einer persönlichen Bestleistung auf, was sie in Dortmund unter die Top-Drei der Rangliste spülte. Dass Teil zwei der Bewährungsprobe mit einem Mittelfeldplatz im Einer nicht so gut gelang, überraschte kaum. Die vergangenen zwei Wochen hatte Anna Kracklauer bei einem Lehrgang verbracht und konnte währenddessen keinen einzigen Bootskilometer absolvieren. Darunter litt der Feinschliff. „Erst mal war wichtig, dass Anna auf dem Ergometer vorne dabei ist“resümierte der Ulmer Trainer Markus Meier: „Das mit der Bootsleistung kriegen wir schon wieder hin.“
Annas jüngere Schwester Chiara blickt auf eine erfolgreiche Saison in der U 17-Klasse zurück. Sie eilte von Sieg zu Sieg und holte im Juni bei der deutschen Meisterschaft Bronze im leichten Einer. Jetzt landete sie in der gewichtsoffenen U19 auf dem 13. Platz. In der kommenden Saison wird Chiara Kracklauer erneut bei den Leichtgewichten starten.
Marcel Schöpf ist in der U 19-Klasse unterwegs. Die aktuelle deutsche Rangliste führt ihn nach dem Rennen von Dortmund auf den 21. Platz.
Katrin Volk aus Radolfzell lebt und studiert seit Herbst in Ulm. Im leichten Einer der U23-Klasse belegte sie den vierten Rang. Maximiliane Hartmann und Clara Oberdorfer mussten wegen Krankheit auf ihren Start bei den Rennen in Dortmund verzichten.