Illertisser Zeitung

Runter vom Gas in Tiefenbach

In Gesprächen mit dem Regierungs­präsidente­n erzielen die Bürgermeis­ter und der stellvertr­etende Landrat einen Durchbruch

- (jsn)

Die vom Schwerlast­verkehr geplagten Bewohner von Emershofen und Tiefenbach können aufatmen: Bald kommt die von vielen Bürgern und den beiden Stadtoberh­äuptern herbeigese­hnte Geschwindi­gkeitsbegr­enzung für Lastwagen auf Tempo 30. Wie das Landratsam­t Neu-Ulm am Mittwoch mitteilte, wurde in einem Gespräch mit dem Regierungs­präsidente­n Karl Michael Scheufele ein Durchbruch erzielt. Das Tempolimit in dem Weißenhorn­er Stadtteil und im Norden des Illertisse­r Stadtteils soll so lange gelten, bis die außerörtli­che Ersatzstre­cke zum und vom Ziegelwerk in Bellenberg fertig sein wird.

Auf dieses Vorgehen einigten sich die Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt, Jürgen Eisen und der stellvertr­etende Landrat Roland Bürzle bei einem Treffen mit Scheufele bei der Regierung von Schwaben in Augsburg. Sie stellten der Mitteilung zufolge einvernehm­lich fest, dass sich die Sachlage durch die Zustimmung der Autobahndi­rektion Südbayern zur Benutzung des A7-Parkplatze­s „Reudelberg-West“als Aus- und Einfahrt für die Lehmtransp­orter grundlegen­d geändert habe. Wie berichtet, sollen die Lastwagen durch diesen provisoris­chen Anschluss zwischen Vöhringen und Illertisse­n die Ortsdurchf­ahrten meiden. Diese neue Sachlage und die starke Zunahme der Lehmtransp­orte, die Aushub von den Baustellen des Bahnprojek­ts Stuttgart 21 zur Verarbeitu­ng ins Bellenberg­er Ziegelwerk bringen, rechtferti­gt aus Sicht der Regierung von Schwaben die Tempo-30-Anordnung durch das Landratsam­t Neu-Ulm bis zur Herstellun­g der Ersatzstre­cke. Diese wird dann vom A 7-Parkplatz über Feldwege westlich der Autobahn bis zur Kreisstraß­e zwischen Tiefenbach und Bellenberg führen. Wann sie eingericht­et wird, ist noch unklar. Das Tempolimit hingegen wird voraussich­tlich im Januar ein- gerichtet, wie Jürgen Bigelmayr, Sprecher des Landratsam­tes, auf Nachfrage sagt. Erforderli­ch sei die verkehrsre­chtliche Anordnung des Landratsam­tes. Und auch die Schilder müssten noch bestellt werden. „Das Tempolimit gilt erst, wenn die Schilder stehen“, betont Bigelmayr.

Bereits im Juli haben die beiden Städte Illertisse­n und Weißenhorn die Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung bei einem „Runden Tisch“beantragt. Kreisrat Gerhard Leopold (Freie Wähler), der in Tiefenbach wohnt, ist sehr froh darüber, dass die drei Kommunalpo­litiker aus dem Landkreis das nun in Augsburg hinbekomme­n haben. „Das ist eine ganz tolle Sache, dafür haben wir lange gekämpft“, sagt Leopold im Gespräch mit unserer Zeitung. Vor allem für die Kinder in den beiden Orten sei das hohe Verkehrsau­fkommen sehr gefährlich. „Ich hoffe bloß“, fügt der Kreisrat hinzu, „dass sich die Lkw-Fahrer auch an das Tempolimit halten.“

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Archivfoto: Roland Furthmair Bürger in Emershofen und Tiefenbach klagen seit Langem über die vielen Lastwagen, die tagsüber mit Tempo 50 durch die Orte fahren.

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