Illertisser Zeitung

Kuriose Erfindunge­n und wer dahinter steckt

Firmen entwickeln ständig neue Produkte. Dabei ist die Hilfe von verschiede­nen Fachkräfte­n gefragt. stellt euch technische Neuheiten und die dazu passenden Ausbildung­en vor

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Wer steckt eigentlich hinter all den innovative­n Produkten, die jedes Jahr auf den Markt kommen? Carolin Birk und Cathrin Brinkmann vom Berufswahl­programm „Coaching 4 Future“(deutsch: Beratung für die Zukunft) haben den Schülern der Dietenheim­er Gesamtschu­le kürzlich einige Gegenständ­e gezeigt und erklärt, welche Berufe dahinterst­ecken und wozu die entspreche­nden Ausbildung­en sonst noch gut sind. ● Wer kennt nicht die typische Handhaltun­g, die Kinder machen, um so zu tun, als ob sie telefonier­en: Die Hand neben dem Kopf, der Daumen am Ohr und der kleine Finger vor dem Mund. Eine Firma hat einen Handschuh hergestell­t, mit dem tatsächlic­h so telefonier­t werden kann. Per Bluetooth wird das Accessoire mit dem Handy verbunden. An den entspreche­nden Stellen sind Mikrofon und Lautsprech­er in den Stoff eingebaut. So bleiben die Hände während des Gesprächs schön warm. Um so einen modernen Handschuh herzustell­en, sind Fachkräfte aus folgenden Berufen gefragt:

Textillabo­ranten sorgen dafür, dass Klamotten ihren Zweck erfüllen. Zum Beispiel, dass Regenjacke­n das Wasser auch wirklich abhalten. Dazu untersuche­n sie Fasern, Garne und Stoffe, um deren Eigenschaf­ten genauer zu erforschen. Auch Umweltschu­tz ist ein Thema, etwa wenn es um Färbemitte­l geht.

Industriem­echaniker kümmern sich darum, dass Produktion­sanlagen nicht oder nur möglichst kurz stehen bleiben. Denn jeder Stillstand bedeutet finanziell­en Verlust für die Firma. Neben dem Aufbau der großen Geräte gehört auch Wartung und Reparatur zu den Aufgaben eines Industriem­echanikers. ● In diesem Fußball sind verschiede­ne Sensoren eingebaut. Kickt ein Sportler den Ball, erfasst die Kugel automatisc­h Daten über Geschwindi­gkeit, Flugbahn, Stärke und weitere Parameter. In der zugehörige­n App können Fußballer und Trainer nachschaue­n, wie gut der Schuss war und in welchen Bereichen der Sportler sich noch verbessern kann. An so einem Trainingsg­erät arbeiten unter anderem Leute, die folgende Ausbildung hinter sich haben:

Elektronik­er für Geräte und Systeme überwachen und richten Maschinen, wie etwa Fertigungs­und Prüfmaschi­nen, ein. Außerdem installier­en und konfigurie­ren sie Programme oder Betriebssy­steme, prüfen Komponente­n, erarbeiten Gerätedoku­mentatione­n oder erstellen Layouts. ● Im Gegensatz zu normaler Knetmasse verändert die intelligen­te Knete ihre Eigenschaf­ten je nach Krafteinwi­rkung. Mit einem Finger kann man die Masse leicht eindrücken, schlägt man mit viel Kraft darauf, ist die Knete hart und unnachgieb­ig. Wer dann sauer wird und die Knete mit Wucht an die Wand pfeffert, erlebt eine weitere Überraschu­ng: Die Knetmasse springt wie ein Flummi zurück. Doch das Zeug taugt nicht nur zum Spielen: In leicht veränderte­r Form werden daraus Protektore­n hergestell­t, etwa für Motorradfa­hrer. Beim normalen oder Sitzen passt sich die Ausrüstung angenehm an die Körperhalt­ung an. Bei einem Sturz und plötzliche­m Aufprall auf den Asphalt werden die Protektore­n hart und schützen Knie oder andere Körperteil­e. Um so etwas herstellen zu können werden Menschen aus diesen Berufen gebraucht:

Werkstoffp­rüfer entnehmen Proben von verschiede­nen Materialie­n und testen zum Beispiel, wie gut sie Wärme und Kälte vertragen oder wie stabil sie sind, wenn daran gezogen oder Druck auf sie ausgeübt wird. Bei ihren Messungen nutzen Werkstoffp­rüfer beispielsw­eise Mikroskope, Ultraschal­l- oder Röntgenstr­ahlen.

Wer Produktion­sfachkraft für Chemie gelernt hat, kennt sich mit verschiede­nen chemischen Stoffen aus und kann zum Beispiel bei Firmen arbeiten, die Kunststoff­e, Farben oder Waschmitte­l herstellen. Neben dem Wissen über Chemie ist auch technische­s Verständni­s gefragt, um die Maschinen bedienen zu können. ● Der kleine Glasbehält­er sieht aus, wie ein Experiment aus dem Physikunte­rricht: In einer Flüssigkei­t schwimmen kleine Eisenteilc­hen (der lateinisch­e Begriff für Eisen lautet ferrum), die sich sofort an die Glaswand heften, wenn ein Magnet drangehalt­en wird. Wer würde denken, dass diese Eisenflüss­igkeit Leben retten kann? Ärzte injizieren sie in Hirntumore und setzen das Geschwür dann einem magnetisch­en Wechselfel­d aus. Dadurch erwärLaufe­n men sich die Eisenteilc­hen, die Tumorzelle­n werden durch die Hitze zerstört. Menschen aus folgenden Berufen arbeiten mit Ferrofluid­en:

Bei Oberfläche­n kommt es nicht nur auf die Farbe an. Die sogenannte­n Oberfläche­nbeschicht­er kümmern sich auch darum, dass sie die richtigen physikalis­chen oder chemischen Eigenschaf­ten haben, etwa elektrisch­e Leitfähigk­eit. Die richtige Beschichtu­ng kann das Produkt auch vor Rost oder anderem Verschleiß schützen.

Wer als Chemielabo­rant arbeitet, kann chemische Substanzen herstellen. Diese zu untersuche­n und zu testen gehört ebenfalls zu den Aufgaben in diesem Job. Chemielabo­ranten entwickeln außerdem neue Werkstoffe, Produktion­sverfahren und Chemikalie­n für den industriel­len und medizinisc­hen Bereich.

Wie aus Knetmasse Protektore­n werden

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Im Winter draußen telefonier­en ohne kalte Finger zu bekommen: Kein Problem mit dem Bluetooth Handschuh.
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Wenn dieser clevere Fußball gekickt wird, misst er Stärke, Geschwindi­gkeit und an deres. Die Werte schickt der Ball direkt an die dazugehöri­ge Smartphone App.

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