Eine Band bittet ihre Fans um Hilfe
Die Lieder für ihre neue Platte haben sie schon geschrieben. Jetzt brauchen die fünf Jungs von Facing Fears nur noch eins, um endlich im Studio loslegen zu können: Kohle
Seit knapp zwei Jahren machen die fünf Jungs von Facing Fears gemeinsam Musik. In dieser Zeit haben sie schon einiges erreicht: Bei dem deutschlandweiten Bandwettbewerb SPH (steht für Ska, Punk, Hardcore) haben sie es bis ins Finale geschafft. Auch eine Single und eine EP hat die Illertisser Band schon veröffentlicht. Als nächster logischer Schritt folgt das erste eigene Album. Die Songs dafür gebe es bereits, sagt Gitarrist Frank. Was noch fehlt: Geld. Denn ein Album aufzunehmen ist teuer. Die Musiker wollen in Sachen Qualität keine Kompromisse eingehen. Sie haben sich schon ein professionelles Studio ausgesucht, das zu ihnen passt, wie sie finden.
Bei der Finanzierung hoffen sie auf die Hilfe von Freunden und Fans und suchen im Internet nach Spendern. Beim sogenannten Crowdfunding können Fremde online Geld für diverse Vorhaben, wie etwa ein eigenes Album, einen Film oder auch eine Unternehmensgründung, spenden. Im Internet gibt es einige Plattformen, die das anbieten. Facing Fears haben sich für Startnext entschieden. Gitarrist Frank sagt: „Das Konzept hat uns einfach am meisten überzeugt.“Denn bei Startnext bekommen die Geldgeber auch eine Gegenleistung in Form von sogenannten Dankeschöns zurück. Je größer die Spende, umso wertvoller ist die Gegenleistung. So gibt es etwa signierte CD der Band oder freien Eintritt auf alle Konzerte bis 2020. Doch die fünf Musiker haben sich noch ungewöhnlichere Dinge überlegt. So wollen sie gegen eine entsprechende Spende das Reifenwechseln übernehmen, Gitarrenunterricht geben oder am Wochenende nach einer großen Party mal das Taxi spielen.
Neben den Dankeschöns bietet das Crowdfunding noch einen Vorteil für die Unterstützer: Wird das vorher festgelegte Ziel nicht erreicht, bekommen sie ihr Geld vollständig zurück. Und für die Band geht es bei der Kampagne um „alles oder nichts“, sagt Bassist Martin. Facing Fears müssen also mindestens 6000 Euro sammeln. Davon könnten sie das Album produzieren, wenn sie das Bandkonto dazu noch komplett plündern, sagt Frank. Wenn sie mehr sammeln würden – das zweite Finanzierungsziel sind 8500 Euro – hätte die Band noch Budget, um für sich und auch die Fans eine Album-Release-Party zu veranstalten. Aber: „Die Leute zahlen auf alle Fälle nur für die Songs und dafür, dass sich das Album geil anhört“, sagt Gitarrist Frank. Die Band wolle sich nicht an der Aktion bereichern. Alles, was gespendet wird, fließt direkt in die CD.
Mal reinhören in die Songs der Band könnten Interessierte überall im Internet. „Wir sind inzwischen überall – Spotify, Deezer, iTunes, Applemusic...“, sagt Frank. Um Weihnachten spielen sie auch wieder in der Region. Am Samstag, 23. Dezember stehen Facing Fears in Seifertshofen (Landkreis Günzburg) auf der Bühne, am Montag, 25. Dezember, rocken sie in Kaufbeuren. Wer mehr über die Band, ihr neues Album und Konzerttermine erfahren möchte, kann sich im Internet unter www.facingfears.de und bei Facebook informieren.
Die Crowdfunding Kampagne der Band ist im Internet unter www.startnext.de zu finden.
Ein Studio haben sie schon gefunden