Illertisser Zeitung

Gesprächss­toff

Die Dreier von Lyon animieren den Ulmer Trainer zu einem kühnen Vergleich

- (pim)

Es war ein Vergleich, der Asvel Villeurban­ne adelt. „Wir wussten, dass uns ein taffer Gegner erwartet“, sagte Trainer Thorsten Leibenath, nachdem die Basketball­er von Ratiopharm Ulm ihr Heimspiel im Eurocup gegen die Mannschaft aus der französisc­hen Metropolre­gion Lyon mit 84:94 verloren hatten: „Doch dass wir auf die Golden State Warriors treffen, wusste ich nicht.“Der fünffache und amtierende Meister der amerikanis­chen Profiliga NBA ist bekannt für seine Treffsiche­rheit aus der Distanz. Die Spieler der Franzosen beherrsche­n diesen Wurf ähnlich gut wie die Millionäre aus Kalifornie­n. Im europäisch­en Wettbewerb ist Villeurban­ne ohnehin die beste Mannschaft aus dem Dreierbere­ich, am Mittwoch packte Asvel bei der Quote noch einmal 20 Prozent drauf und traf bei 32 Versuchen 19 Würfe von draußen. Mit genau dieser Waffe hatten die Franzosen den Bundesligi­sten auch schon im Hinspiel geknackt. Mitte Oktober waren es beim 108:77-Sieg in Lyon 17 Dreier gewesen.

Die Ulmer wussten also ganz genau, was sie erwartet und auf wen sie besonders aufpassen müssen. Zu verhindern war der Dreierhage­l der Franzosen um ihren Protagonis­ten trotzdem nicht. In Lyon hatte John Roberson fünf von acht Dreiern getroffen, in der Ratiopharm-Arena waren es sogar acht von zehn für den nur 1,80 Meter großen Spielmache­r von Villeurban­ne und teilweise waren das ganz wilde Dinger. So etwas ist natürlich extrem frustriere­nd für eine Ulmer Mannschaft, die sich im Prinzip auch ohne die verletzten Spieler Luke Harangody und Tim Ohlbrecht sehr gut verkauft hatte. „Diese Niederlage ist schwer zu schlucken“, sagte etwa Da‘Sean Butler, der selbst bei sechs Versuchen fünf Dreier getroffen hatte.

Es spricht jetzt alles dafür, dass Ulm bei seiner fünften Teilnahme am Eurocup erstmals schon in der Vorrunde ausscheide­t. Vier von sechs Mannschaft­en kommen weiter, auf den vierten Platz in der Gruppe D hat Schlusslic­ht Ulm zwei Siege Rückstand. Der Bundesligi­st braucht also Schützenhi­lfe und er muss seine verbleiben­den drei Spiele gewinnen. Vorstellen kann sich das beim Ulmer Restprogra­mm mit den Auswärtsau­fgaben auf Gran Canaria und im russischen St. Petersburg niemand. ● Trient – St. Petersburg 103:81, Gran Canaria – Bursa 92:71, Ulm – Villeurban­ne 84:94.

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Foto: Horst Hörger Die Dreier der Franzosen sorgten für Gesprächss­toff – auch bei den verletzten Ulmern Tim Ohlbrecht (links) und Luke Harangody.

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