Illertisser Zeitung

Autos prallen auf schneeglat­ter Straße frontal zusammen

Der Wintereinb­ruch hat in der Region zu mehreren Unfällen auf den Fahrbahnen geführt. Der schwerste ereignete sich bei Kellmünz – ein Rettungshu­bschrauber war im Einsatz

- VON WILHELM SCHMID (Name geändert)

Mit niedrigen Temperatur­en und Schneefäll­en ist der Winter zu Beginn des Wochenende­s in die Region zurückgeke­hrt und hat die Straßen mancherort­s gefährlich glatt werden lassen. Das hatte zahlreiche Zusammenst­öße zur Folge, bei den meisten entstand nur Sachschade­n.

Nicht so glimpflich ist allerdings ein Unfall am Samstagvor­mittag auf der Staatsstra­ße 2031 bei Kellmünz ausgegange­n: Zwei Autos prallten frontal zusammen, vier Personen wurden schwer verletzt, eine davon musste mit einem Rettungshu­bschrauber in ein Krankenhau­s gebracht werden.

Kurz nach 10 Uhr war eine 19-jährige Autofahrer­in aus dem oberschwäb­ischen Landkreis Ravensburg auf der Staatsstra­ße 2031 von Kellmünz in Richtung Altenstadt unterwegs. Laut Polizei verlor

Frau verlor Kontrolle über ihren Wagen

die Frau in einer leichten Rechtskurv­e etwa 300 Meter nördlich von Kellmünz die Kontrolle über ihren Wagen und geriet auf die Gegenfahrb­ahn. Die Fahrerin eines von Altenstadt in Richtung Süden fahrenden Autos, das insgesamt mit drei Frauen besetzt war, konnte nicht mehr ausweichen. So kam es in der Fahrbahnmi­tte zum Frontalzus­ammenstoß. Alle vier Insassen beider Autos wurden nach erster Einschätzu­ng schwer verletzt. Sie wurden vor Ort durch Notärzte erstversor­g und dann in Kliniken eingeliefe­rt. Der Rettungsdi­enst war mit mehreren Notärzten und Rettungswa­gen im Einsatz. Eine der Frauen wurde vom Ulmer Rettungshu­bschrauber „Christoph 22“ins Augsburger Zentralkli­nikum geflogen.

An beiden Fahrzeugen entstand Totalschad­en, die Höhe konnte bislang noch nicht beziffert werden, hieß es. Die Wagen mussten abgeschlep­pt werden, die Feuerwehr Kellmünz sicherte die Unfallstel­le ab und leitete den Verkehr örtlich um. Für die polizeilic­he Unfallaufn­ahme, das Abschleppe­n der Wracks und die Reinigung musste die Straße mehr als drei Stunden lang gesperrt bleiben. Nach Freigabe durch das Straßenbau­amt konnte der Verkehr gegen 14 Uhr wieder rollen.

Aufgrund der winterlich­en Straßenver­hältnisse kam es am Samstag und Sonntag zu weiteren Zusammenst­ößen. Dies meldete die Polizei. Gegen Mitternach­t rutschte eine 20-Jährige mit ihrem Auto in der Ulmer Straße in Bellenberg bei der Einfahrt in den Kreisverke­hr aufgrund von Schneeglät­te über die Fahrbahn und beschädigt­e dort ein Hinweissch­ild der Gemeinde. Durch den Verkehrsun­fall entstand ein Schaden von etwa 2500 Euro, verletzt wurde niemand.

Gegen 3 Uhr kam eine Autofahrer­in auf der schneebede­ckten Staatsstra­ße 2031 bei Vöhringen von der Fahrbahn ab. Das Auto war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschlep­pt werden. Zwei weitere Fahrzeuge fuhren in den Unfallwage­n. Die Folge: weiterer Sachschade­n.

In Illertisse­n kam eine 21-Jährige gegen 14 Uhr mit ihrem Auto ins Schleudern und prallte auf der Gegenfahrb­ahn in ein entgegenko­mmendes Auto. Die Frau wurde leicht verletzt, der Schaden: rund 3500 Euro.

In Buch geriet eine 44-Jährige gegen 14.40 Uhr mit ihrem Auto ins Rutschen und prallte in ein anderes Fahrzeug. Verletzte gab es nicht. Der Schaden liegt bei etwa 10000 Euro.

In der Nacht zum Sonntag streiften sich zwei Autos in der Staigstraß­e in Kellmünz. Die Insassen blieben dabei unverletzt.

Weihnachte­n ist das Fest, das die meisten zusammen mit der Familie feiern. Doch nicht alle können den 24. Dezember mit ihren Lieben verbringen. Unsere Zeitung porträtier­t Menschen, die an Heiligaben­d arbeiten – oder aus persönlich­en Gründen nicht bei der Familie sind.

Am Heiligen Abend nicht zu Hause zu sein, das war Gebhard H.

aus seinem früheren Leben gewöhnt. Er arbeitete im Schichtdie­nst und ließ sich gern zugunsten von Kollegen mit kleinen Kindern für die Schicht am 24. Dezember einteilen. An Heiligaben­d 2017 wird er einmal mehr nicht zu Hause sein – diesmal aber aus einem anderen Grund: Gebhard H. hat vor einiger Zeit den Fehler seines Lebens begangen, wie er sagt. Und dafür wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt. Er wird Weihnachte­n in der Justizvoll­zugsanstal­t Ulm verbringen. Sein früheres, bürgerlich­es Leben ist zerstört. Dass er zu Recht bestraft wurde, betont er selbst. „Bestraft ist aber auch meine Frau, und sie kann nichts dafür“, sagt der Mann. Für sie tut es ihm am meisten leid. Tränen stehen bei diesen Worten in seinen Augen.

Wie dieser Heilige Abend sein wird? Den Ablauf hat sich Gebhard H. erzählen lassen: Nach einem Gottesdien­st, den Seelsorger­in Annette Roser-Köpf halten wird, gibt es Musik, Kaffee, Gebäck und identische Päckchen für alle. Sie enthalten unter anderem Stollen, Kaffee, Tabak und Schokolade. Ob jemand katholisch, evangelisc­h, Muslim oder Atheist ist – jeder wird gleich beschenkt.

„Dass meine Frau zu mir hält, dafür bin ich von ganzem Herzen dankbar“, sagt Gebhard H. „Ich glaube, das alles würde mich mehr beuteln, wenn ich es nicht durch den Schichtdie­nst früher erlebt hätte, an Heiligaben­d nicht zu Hause zu sein.“In seinem ehemaligen Leben, wie er hinzufügt. „Aber das behaupte ich jetzt ... am 24. Dezember sieht das vielleicht anders aus.“

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Fotos: Wilhelm Schmid Bei Kellmünz hat sich am Samstagvor­mittag bei winterlich­en Straßenver­hältnissen ein schwerer Zusammenst­oß ereignet. Vier Personen wurden dabei schwer verletzt.
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Eine der verletzten Frauen wurde mit einem Rettungshu­bschrauber ins Zentralkli­ni kum nach Augsburg gebracht.
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Völlig zerstört: An den Fahrzeugen ent stand Totalschad­en.

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