Illertisser Zeitung

Gießen wehrt sich verbissen

Der sechste Ulmer Sieg in Serie stand gegen eine Rumpfmanns­chaft lange auf Messers Schneide. Für das glückliche Ende war dann auch ein Jungspund verantwort­lich

- VON PIT MEIER Telekom Sport

Eine Heldentat war der sechste Erfolg nacheinand­er für Ratiopharm Ulm in der Basketball­Bundesliga beileibe nicht. Immerhin reichte es in der Sporthalle Ost gegen eine arg dezimierte Gießener Mannschaft zu einem wenig überzeugen­den 84:70-Arbeitssie­g.

Ulm musste zwar erneut auf den am Knöchel verletzten Luke Harangody verzichten, der in dieser Woche wieder ins Training einsteigen soll. Aber zum Kader gehören ja ohnehin sieben Ausländer und sechs dürfen nur eingesetzt werden. Bei Gießen fehlten dagegen gleich drei US-Spieler aus der Startforma­tion, zudem war Marco Völler unmittelba­r vor diesem Spiel nach Frankfurt gewechselt. Trainer Info Freyer blieb somit als einzige Option, zwei Amerikaner aus der eigenen Drittligam­annschaft ins Bundesliga­team zu befördern. Gießen trat also mit dem letzten Aufgebot an, aber davon verunsiche­rt waren offensicht­lich zunächst die Ulmer.

Die spielten ein fürchterli­ches erstes Viertel, in dem sie sich gleich sieben Ballverlus­te leisteten. Der frühere Ulmer Basketball-Held John Bryant stellte mit einem Korbleger zum 15:5 nach gut fünf Minuten die erste zweistelli­ge Führung für Gießen her, in der Folge wuchs der Vorsprung sogar auf 14 Punkte an (21:7) und nach diesem Spielabsch­nitt hieß es 23:14 für die Hausherren. Im zweiten Viertel kamen die Ulmer dann etwas besser klar mit einem Gegner, der nicht wirklich gut spielte. Aber eben mit viel Leidenscha­ft, Einsatz und Motivation und der deswegen zur großen Pause immer noch knapp mit 41:37 vorne lag. Im Halbzeit-Interview mit sagte der Ulmer Ismet Akpinar: „Wir waren nicht wirklich bereit.“

Sein Trainer Thorsten Leibenath reagierte auf diesen Umstand, indem er schon Mitte des dritten Viertels Nicolas Bretzel brachte und damit tatsächlic­h das Spiel drehte. Der 18-jährige Zweitligas­pieler stellte mit sechs Punkten in Folge den 52:52-Ausgleich her, Akpinar traf anschließe­nd einen Korbleger zur ersten Ulmer Führung. Davon erholte sich die tapfere Gießener Rumpfmanns­chaft nicht mehr. Der Halbfinali­st der vergangene­n Saison zog bis zum Ende dieses Viertels auf 65:54 weg, insgesamt ging also dieser Spielabsch­nitt mit 28:13 an die Ulmer, die aber auch bei der Verwaltung dieses Vorsprungs alles andere als überzeugen­d zu Werke gingen. Den Deckel machte dann ihr bester Mann Da‘Sean Butler mit einem Dreier zum 72:61 drauf.

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Foto: Imago/Michael Schepp Die Gießener konnten nur noch eine Rumpfmanns­chaft stellen. Aber die verblieben­en Spieler wie Benjamin Lischka (am Ball ge gen Jerrelle Benimon) wehrten sich nach Kräften gegen die Ulmer.

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