Am Illerkanal werden Bäume gefällt
Die Wege entlang des Gewässers werden vorübergehend gesperrt. Reptilien sollen umgesiedelt werden
Wer in den kommenden Wochen am Illerkanal zwischen Au und Illertissen spazieren gehen möchte, muss mit Straßensperrungen rechnen. Wie die Untere Iller AG (Uiag) in einer Pressemitteilung bekannt gab, werden die Wege entlang des Kanals aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt. Grund für die Sperrung ist nach Angaben des Unternehmens eine Ausholzungsaktion, bei der vereinzelte, hohe Bäume abgesägt werden.
Gestartet werden soll mit den Arbeiten in den kommenden Tagen. Die Maßnahme soll schrittweise durchgeführt werden und, je nach Wetterlage, bis Ende Februar beendet sein. Gefällt werden die Bäume auf beiden Seiten der Iller, jeweils auf einem etwa zwei bis vier Meter breiten Streifen entlang des Damms. Die Uiag beginnt mit den Arbeiten am Ausleitungsbauwerk des Illerkanals nordwestlich von Au und führt sie dann Richtung Süden bis Höhe Zubringerbrücke fort. Ziel der Ausholzung ist es, so die Uiag, die Sicherheit von Staudämmen, Deichen und Anlagen auch bei extremen Wetterlagen, wie Stürmen, sicherzustellen. Es soll verhindert werden, dass umstürzende Bäume Kraftwerksanlagen oder Dämme beschädigen. Nach Angaben des Unternehmens sind die Arbeiten eine Auflage der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Neu-Ulm. Die Aktionen sollen in den kommenden Jahren schrittweise bis zum Beginn des Uiag-Kanals auf Höhe Altenstadt fortgesetzt werden. Ausgeführt werden diese jeweils in den Wintermonaten.
Um den Lebensraum der am Kanal heimischen Reptilien nicht zu gefährden, sollen zwei Ausgleichsgebiete geschaffen werden. Diese werden am Ausleitungsbauwerk nordwestlich von Au errichtet. Die Habitate bestehen aus zwei längeren Steinmauern, welche mit Astmaterial gefüllt werden. Sie sollen als Rückzugsort etwa für Blindschleichen, Nattern oder Eidechsen dienen.
Laut Lechwerke-Sprecher Thomas Renz werden sich die Kosten für das Projekt im niedrigen fünfstelligen Bereich bewegen. Sie werden komplett von der Uiag übernommen, die eine Tochterfirma der Lechwerke ist. Die Ausholzung erfolge in enger Abstimmung mit Behörden, Forst und Naturschutz.