Pizza – eine eigene Weltkultur
Drei Köche sagen, warum das Teiggericht so beliebt ist
Pizza, Spaghetti und Fußball – für diese Klischees ist Italien bei uns in Deutschland bekannt. Vor Kurzem ist nun die neapolitanische Pizzabackkunst aus dem Land in Stiefelform zum Weltkulturerbe erklärt worden. Grundsätzlich besteht die Pizza Neapoletana aus frischem Hefeteig, Käse, Tomatensoße und etwas Basilikum – und sollte traditionell im Steinofen gebacken werden. Diese Variante kann mit sämtlichen Zutaten angereichert werden. Doch was macht ausgerechnet das belegte Teiggericht so beliebt und aus welchem Grund wurde es nun zum Weltkulturerbe erklärt?
Massimo Ananasso ist Chef der Pizzeria „Taormina“aus Vöhringen und hat eine Antwort auf diese Frage: Seiner Meinung nach hat die Pizza einfach ein optimales Prinzip: Sie mache satt, schmecke jedem Kind und biete eine unglaublich große Variation. Ananasso selbst ist mit dem runden Fladen aufgewachsen und kann auch nach 17 Jahren im Geschäft noch jeden zweiten Tag Pizza essen, ohne dass sie langweilig für ihn wird. Dem Pizzabäcker ist dabei wichtig, dass die Qualität stimmt und nur gute Produkte verwendet werden. Auch Giuseppe Piergiovanni von der Pizzeria „Da Peppe“in Illertissen liegt die Frische seiner Zutaten am Herzen. Laut Piergiovanni wurde das Teiggericht aber hauptsächlich zum Weltkulturerbe, weil es an vielen Orten erhältlich ist. Und in der Tat, es gibt fast keine Stadt mehr ohne eine Pizzeria oder zumindest einen Lieferdienst. Ebenso wichtig wie die frischen Zutaten, ist Piergiovanni die lange Garzeit, die seine Pizzen durchlaufen müssen. Der Fachmann findet es zwar schön, dass die neapolitanische Pizzabackkunst nun zum Weltkulturerbe gekürt wurde, bezweifelt aber, dass diese Neuerung irgendetwas am Geschäft mit dem runden Fladen verändern wird.
Deborah Rodriguez und ihr Mann Charanjit Leao Rodriguez von der Pizzeria „La Dolce Vita“in Babenhausen im Unterallgäu sind bereits seit 35 Jahren im Geschäft. Deborah Rodriguez erinnert sich daran, wie ihr Mann aus Neugierde mit dem Backen angefangen hat und später sein Hobby zum Beruf machte.
Für sie ist ein frischer Teig, guter Käse und eine eigene Tomatensoße entscheidend für die perfekte Pizza. Rodriguez selbst isst den runden Fladen am liebsten mit Meeresfrüchten, Knoblauch und frischer Petersilie: „Die ist etwas ganz Besonderes“, sagt sie. Ganz gewagte Sorten, wie etwa eine Pizza mit Nudeln, könne sich die Gastronomin im Gegensatz dazu gar nicht vorstellen, sagt Rodriguez im Gespräch mit unserer Zeitung.