Unbekannter überfällt Spielothek in Senden
Bewaffneter Täter zückt Pistole, erbeutet vierstelligen Geldbetrag und flüchtet. Die Polizei rät zur Vorsicht
Bewaffneter Raubüberfall auf eine Spielothek im Sendener Norden: Mit einer Pistole hat ein Unbekannter eine Mitarbeiterin gezwungen, ihm Geld zu geben. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich die Tat gestern gegen 3.30 Uhr.
Die Angestellte der Spielothek wollte nach Geschäftsschluss gerade die Türen absperren, als sie von einem offenbar wartenden Mann überrascht wurde. Er zog eine Pistole hervor und hielt sie der Frau an den Kopf. Dann drängte der Angreifer die Mitarbeiterin ins Gebäude. Er zwang sie, den Tresor zu öffnen und ihm die Einnahmen des Tages zu übergeben. Es handelte sich nach Angaben der Polizei dabei um einen niedrigen vierstelligen Betrag.
Sobald er das Geld in den Händen hielt, flüchtete der Mann unerkannt. Die Angestellte zog sich keine körperlichen Verletzungen zu, erlitt aber einen Schock. Sie rief sofort die Polizei, die eine Fahndung einleitete. Beamte aus Weißenhorn, Neu-Ulm, Illertissen und dem benachbarten Baden-Württemberg sicherten die großen Fluchtwege, wie die Autobahnauffahrt und die Illerbrücke. Doch erfolglos: Der Unbekannte ist weiterhin auf freiem Fuß.
Deswegen sucht die Polizei dringend Zeugen, die in der Nacht zum Donnerstag Beobachtungen gemacht haben. Die Angestellte beschreibt den Täter wie folgt: Etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß, schlanke Figur, bekleidet mit einer dunklen Parka-Jacke mit Kapuze. Er trug zudem eine Skimaske, sodass sein Gesicht nicht zu erkennen war. Nach Angaben der Geschädigten sprach der Mann gebrochen Deutsch mit einem deutlichen ausländischen Akzent.
Der Mann hat die Frau wohl gezielt an der Spielothek beim IllerCenter abgepasst, deswegen geht die Kripo davon aus, dass es sich um einen Kunden handelt. Er könnte gefährlich sein: Die Fahnder raten, sich fernzuhalten und im Notfall die Telefonnummer 110 zu wählen.
Sendens Polizeichef Thomas Merk beruhigt: Generell sei Senden sicher. Die Polizisten kontrollieren regelmäßig und zeigen sich in der Öffentlichkeit. „Wir dulden Straßenkriminalität in keiner Weise“, sagt er. Das zeige sich auch in der aktuellen Statistik: Die Kriminalität auf der Straße sei im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zurückgegangen. Das müssten die Sendener spüren, sagt Merk.
Und er rät: Unternehmen in von Kriminalität bedrohten Branchen können es Tätern schwerer machen, wenn sie die Geschäftsabläufe überprüfen und Hürden setzen. Generell gebe es in Senden jedoch keine Häufung von Überfällen und keine besorgniserregenden Zahlen, sagt Merk.
Wer im Gewerbegebiet im Sendener Norden verdächtige Beob achtungen gemacht hat, soll sich bei der Kriminalpolizei in Neu Ulm melden, Telefon 0731/8013 282.