Mit Vöhringer Hilfe zu mehr Bildung
Seit vielen Jahren unterstützt die Michaelspfarrei die Diözese Gorakhpur in Indien. Mit den Geldern werden unter anderem Projekte für Kinder finanziert
Seit Jahren unterstützt die Vöhringer Michaelspfarrei die Diözese Gorakhpur im Nordosten Indiens. In dem Distrikt leben mehr als 4,4 Millionen Menschen, die überwiegend dem Hinduismus angehören. Die Zahl der Katholiken ist dagegen gering: 3140 Frauen, Männer und Kinder bilden die absolute Minderheit. Sie kämpfen für eine moderne Entwicklung, die vor allem die Bildung der Kinder in den Mittelpunkt rückt.
In einem Brief schreibt Bischof Thomas Thuruthimattam, welche Fortschritte es in Vöhringens Partnerdiözese gegeben hat. So verfügt das erst kürzlich entstandene Fatima-Hospital jetzt über ein Herzlabor. „Möglich wird das nur durch die Hilfe anderer, vor allem der Vöhringer, für die wir so dankbar sind.“Das geplante Heim für obdachlose Kinder hat vor einem Jahr seine Arbeit aufgenommen und gewährt Mädchen und Buben, die kein Zuhause mehr haben, ein Dach über dem Kopf sowie Geborgenheit. Mit 45 Kindern ist das Haus im Moment „gut besetzt“, sagt Bischof Thomas. Die meisten von ihnen seien aus Kinderhandel oder Kinderarbeit gerettet worden. Manche seien auch ausgesetzt worden. „Wir gewähren Unterkunft, Verpflegung, medizinische Versorgung und sorgen vor allem für Bildung.“
Das neue Herzzentrum im Fatima-Krankenhaus hat in diesem Jahr seinen Dienst aufgenommen und versorgt Menschen, denen sonst nie hätte geholfen werden können. „Ohne Sponsoren aus Deutschland wäre diese Hoffnungsquelle nie möglich geworden“, schreibt der Bischof aus Indien. Glücklich sind die Christen über eine kleine Kapelle, die nach Papst Johannes Paul II. benannt worden ist. Möglich wurde der Bau durch die päpstliche Nuntiatur und deren Hilfswerk. „Dieses kleine Gotteshaus ist ein Zeichen christlicher Präsenz und eine Oase göttlichen Trostes für viele Menschen, besonders aber für die Schule und das Kinderheim.“
Aber es wurde noch viel mehr geschafft: Junge Männer können etwa lernen, wie Autos repariert werden oder wie sie Elektriker werden können. Auch das Training für die Ar- beit am Computer oder mit der Nähmaschine wurde in diesem entfernten Teil des Landes den Männern und Frauen nähergebracht.
In der Diözese wirken 54 Priester und 22 Ordenspriester, hinzu kommen 180 Ordensfrauen und Ordensmänner. Sie arbeiten in verschiedenen Diensten, schreibt Bischof Thomas. Aber es gibt auch Nachwuchs, nämlich 21 Seminaristen und 18 Priesteramtskandidaten. Die Diözese trägt die Kosten für Studium und Verpflegung. Was dem Oberhirten sehr am Herzen liegt, ist die Bildung der Kinder und Jugendlichen. So wurden an den bestehenden Schulen Erweiterungsarbeiten vorgenommen, 1200 Kinder haben jetzt die Möglichkeit zu mehr Bildung. Für kleine Kinder entsteht im Augenblick eine neue Einrichtung. Trotz finanzieller Einschränkungen und des Mangels an Unterstützung von Hilfsorganisationen legt der Bischof Wert darauf, insbesondere der Landbevölkerung zu helfen. „Manchmal können wir mit Regierungsprogrammen kooperieren, zum Beispiel bei der Einrichtung von Toiletten.“Und immer wieder werde dafür gesorgt, dass Sauberkeitsaktionen durchgesetzt werden. Dass eine Hochwasserkatastrophe den ohnehin armen Teil der Diözese getroffen hatte, erschwerte die Situation. „Aber unser Sozialteam war voll im Einsatz.“Schließlich betont Bischof Thomas, dass für behinderte Frauen ein Produktionszentrum für Hygieneartikel geschaffen werden konnte. Und ganz stolz und dankbar sei man dafür, dass medizinische Untersuchungsstationen in ländlichen Gebieten eingerichtet werden konnten.