Illertisser Zeitung

Eine neue Jesusfigur für die Kirche

In Weißenhorn gibt es ein neues Christkind

- (jsn)

Dieses Rätsel beschäftig­t den Weißenhorn­er Pfarrer Bernhard Mooser seit seinem Amtsantrit­t im September 2013. Die Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t hat schon eine lange Geschichte. Doch ein altes Christkind, wie man es in einer alten Kirche erwarten würde, gibt es dort nicht. Weder im Stadtarchi­v noch in den Kirchenarc­hiven, erzählt Mooser, gebe es Hinweise darauf, welche Figur zu Weihnachte­n in die schon etwas ältere Holzkrippe gelegt wurde.

Jüngst hat sich der katholisch­e Geistliche wieder intensiver mit dem Thema befasst. Denn das modern gestaltete Christkind, das in den vergangene­n Jahren während der Festtage vor dem Altar der Stadtpfarr­kirche präsentier­t wurde, traf wohl nicht ganz den Geschmack vieler Weißenhorn­er. Denn die Weißenhorn­er Katholiken mussten sich jahrelang mit einer Leihgabe der italienisc­hen katholisch­en Gemeinde Neu-Ulm zufriedeng­eben, wie Mooser berichtet. 1996 schenkte die Weißenhorn­er Künstlerin Karolina Straßer dem damaligen Pfarrer Hans Behr und der Pfarrei schließlic­h eine selbst gestaltete Jesus-Figur aus Ton. Diese zeigt allerdings nicht das Baby in der klassische­n, barocken Gestalt, sondern Jesus in einem langen Gewand. Je nach Betrachtun­gsweise kann er als Kind oder als Erwachsene­r gesehen werden. Von einigen Bürgern habe er den Wunsch gehört, sagt Mooser, wieder ein „normales“Christkind zu haben. Diesem Wunsch ist der Pfarrer nun nachgekomm­en.

Mit dem neuen Christkind – eine Holzschnit­zerei aus dem Grödnertal in Südtirol nach klassische­m barocken Vorbild – möchte der Stadtpfarr­er eine weitere Alternativ­e schaffen. Gekauft hat er die Figur bei einem Händler auf dem Christkind­lesmarkt in seiner Heimatstad­t Augsburg. „Es hat mich gefreut, dass es dort nicht nur Glühwein und Bratwurst gibt“, sagt Mooser. An Heiligaben­d wird der Neuerwerb der Pfarrei erstmals zu sehen sein.

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