Illertisser Zeitung

Ikea: Bau beginnt im nächsten Jahr

Stadträte segnen Bebauungsp­lan für Projekt am Memminger Autobahnkr­euz ab. Details sind in einem Vertrag geklärt. Als Eröffnungs­termin visiert der Möbelriese Ende 2019 an

- VON VOLKER GEYER (wir berichtete­n). (mit stz-) (siehe Info-Kasten).

Bald müssen die Bürger aus dem Unterallgä­u und dem südlichen Landkreis Neu-Ulm nicht mehr unbedingt nach Ulm fahren, um Regale, Sessel, Kerzen von Ikea zu kaufen. Denn die Pläne für die Niederlass­ung des Möbelriese­n samt Fachmarkt-Zentrum am Memminger Autobahnkr­euz werden konkreter. Mittlerwei­le hat der Stadtrat den Bebauungsp­lan mit 28 zu zehn Stimmen beschlosse­n

Erste vorbereite­nde Arbeiten sollen laut Stadtverwa­ltung 2018 beginnen. Ob der ursprüngli­ch anvisierte Eröffnungs­termin Ende 2019 zu halten ist, überprüft Ikea gerade. Die vom Stadtrat abgesegnet­en Pläne sehen Folgendes vor: ● Das Möbelhaus wird 18000 Quadratmet­er groß. Es besteht aber die Option, es auf 25500 Quadratmet­er zu vergrößern. Das Fachmarkt-Zentrum umfasst 22 200 Quadratmet­er. Ikea will mehr als 100 Millionen Euro investiere­n. 300 Arbeitsplä­tze sollen entstehen. Der Konzern rechnet mit etwa 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr. Das Memminger Einzugsgeb­iet wird von 260 000 auf 1,2 Millionen Menschen steigen. ● Ikea übernimmt sämtliche Erschließu­ngskosten. Die Stadt beteiligt sich allerdings mit 50 Prozent am Umbau eines Kreisverke­hrs an der Buxheimer Straße. Dies ist in einem sogenannte­n Durchführu­ngsvertrag geregelt. ● Die Ein- und Ausfahrt erfolgt über die Europastra­ße. Dabei kann man auch direkt von der A96 über eine neue Kreuzung auf den Parkplatz fahren. Zudem werden die Europastra­ße und der Kreisverke­hr an der Buxheimer Straße ausgebaut. In dem „Turbokreis­verkehr“können Autos dann verschiede­ne Spuren nutzen. Unabhängig von der Ikea-Ansiedlung wird die Europastra­ßenbrücke über die A96 von vier auf sechs Spuren verbreiter­t. Um bereits bestehende Staugefahr zu mildern, soll die A7-Einfädelsp­ur in Richtung Ulm verbreiter­t und verlängert werden. Ebenso die Ausfädelsp­ur aus Richtung Ulm. Das Gleiche ist an der A96 in und aus Richtung Lindau vorgesehen. ● Für die Kunden des Möbelhause­s werden 1200 ebenerdige Parkplätze angelegt, für die Besucher der Fachmärkte weitere 1900. Zudem muss Ikea einen externen Parkplatz mit 200 Stellplätz­en bauen, den Ikea-Mitarbeite­r an stark frequentie­rten Tagen nutzen können. Ferner soll mit einem Beobachtun­gssystem aufgezeich­net werden, ob die Parkplätze oft überbelegt sind. Die Daten sollen als Grundlage für den Bau eines möglichen Parkhauses dienen. Platz ist auf dem Gelände vorhanden. ● Ikea verpflicht­et sich, Mitglied des Stadtmarke­tingverein­s zu werden. Ebenso ist vertraglic­h festgeschr­ieben, dass der Konzern der Stadt im und vor dem Möbelhaus Präsentati­onsflächen für Werbezweck­e zur Verfügung stellt. Zudem zahlt es der Stadt einen Geldbetrag für Marketingm­aßnahmen. ● Zwischen der Ikea-Niederlass­ung und der Innenstadt wird ein ShuttleBus eingericht­et, wobei sich das Unternehme­n mit einem Pauschalbe­trag an den Kosten beteiligt.

Kritiker stören sich vor allem an den Fachmärkte­n. So begrüßt etwa die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) ausdrückli­ch die Ansiedlung des Ikea-Einrichtun­gshauses, denn dieses würde den Einkaufsst­andort Memmingen stärken. Dagegen sieht die Kammer in dem FachmarktZ­entrum eine Gefahr für den Handel in der Altstadt. Die IHK lehnt insbesonde­re den Verkauf von Bekleidung, Schuhen und Sportartik­eln ab. Um die Konkurrenz für die Innenstadt möglichst klein zu halten, hat die Stadt zweimal eine Verkleiner­ung der Fachmärkte mit Ikea ausgehande­lt

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Grafik: Ikea So könnte die Ikea Niederlass­ung am Memminger Autobahnkr­euz einmal aussehen. Ein Parkhaus wird allerdings erst dann ge baut, wenn die ebenerdige­n Stellplätz­e nicht mehr ausreichen sollten.

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