Droht jetzt die schleichende „Futsalisierung“?
In diesem Jahr wird schon mit anderen Bällen gespielt. Das Interesse der Vereine lässt ohnehin nach
Für die Veranstalter von Hallenfußball-Turnieren wird es immer schwieriger, Teilnehmerfelder auf die Beine zu stellen. Bestes Beispiel ist der FV Senden, dessen Indoor-Soccer-Cup diesmal an einem Tag mit nur zwölf Mannschaften über die Bühne geht. Ein Grund für die Probleme könnte sein, dass in diesem Jahr erstmals auch im Aktivenbereich mit Futsal-Bällen gespielt werden muss, die weniger stark springen. Zudem werden ein paar Regeln aus dieser von den Verbänden gepushten Light-Variante des Fußballs angewandt. So muss der Ball nach spätestens vier Sekunden eingeworfen werden. Viele Fußballfreunde befürchten eine schleichende „Futsalisierung“der Turniere, hinter vorgehaltener Hand wird von Gängelung und Bevormundung durch die Verbände gesprochen. Die Vorbehalte gegenüber Futsal sind schließlich nach wie vor groß, auch das Zuschauerinteresse am Viernationen-Turnier im September in der Ratiopharm-Arena war sehr überschaubar. Zudem sind beim Futsal die technisch versierten Spieler im Vorteil. Die meisten Kreisliga-Mannschaften definieren sich aber auf dem Feld und in der Halle eher über den Kampf.
Manfred Merkle tut sich mit einer Prognose schwer. Der Vorsitzende des Fußball-Bezirks Donau/Iller, der auch Mitglied im Vorstand des Württembergischen Fußball-Verbands (WFV) ist, sagt: „Ich weiß nicht, was in fünf Jahren ist.“Persönlich plädiert Merkle dafür, weitere Veränderungen in Richtung Futsal nur sehr behutsam voranzutreiben und vorerst am besten ganz darauf zu verzichten. Aber der Bezirkschef weiß auch: „Im Vorstand des WFV gehen die Meinungen auseinander.“
Merkle vermutet ohnehin einen anderen Grund für das zunehmende Desinteresse vieler Mannschaften an Hallenturnieren: „Die Spieler wollen das nicht mehr, weil sie sonst kaum eine Pause haben.“Bis Ende November wurde draußen gekickt, demnächst geht es schon wieder mit dem Training los und bei einem Hallenturnier ist man dann schon mal einen ganzen Tag lang beschäftigt: „Das wollen die Spieler selbst nicht mehr oder sie dürfen es nicht mehr, weil die Familien Einspruch erheben.“
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