Illertisser Zeitung

Das Kirchenjah­r in einem Heft

Der neue Pfarrbrief gibt Einblick in die Pfarreieng­emeinschaf­t Vöhringen. Viele Gläubige kommen zu Wort

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Karim Jafuri kommt aus Afghanista­n und versucht, in Vöhringen heimisch zu werden. In der Osternacht wurde er getauft, ein großes Ereignis für die Pfarrgemei­nde, dessen Mitglied er nun ist. Das ist nur eine Geschichte, die in der Jahrespost Unum, herausgege­ben von Pfarrer Martin Straub, beschriebe­n ist. Unum steht für „dass sie eins seien“, ein Wort aus einem Buch von Papst Johannes Paul II. Das 23 Seiten umfassende Heft ist zwar als Pfarrbrief deklariert, aber es ist mehr als das. Es ist ein Rückblick auf die vergangene­n Monate mit Porträts von Menschen, die der Kirche unter dem Leitwort „Wir sind Kirche“ein Gesicht geben.

Einleitend erklärt Pfarrer Straub das Symbol des Fisches, das auf dem Titelblatt abgebildet ist. In der frühchrist­lichen Zeit symbolisie­rte der Fisch, dass man dem christlich­en Glauben angehörte. „Für mich persönlich ist es immer eine Freude, den Fisch zu entdecken. Denn es kommt ja einem Bekenntnis gleich“, so Straub. Der Inhalt des Hefts ist vielfältig und reicht vom ausführlic­hen Bericht über Fatima bis hin zum Basical, einer Suche junger Menschen nach dem eigenen Ich und der Beziehung zu Gott. Vorgestell­t wird auch Christine Birle, die als Gemeindere­ferentin eingesetzt ist und in der Pfarrei ihre Ausbildung fortsetzt.

In Bellenberg wurde das neue Pfarrheim fertiggest­ellt, das offiziell im 21. Januar durch Weihbischo­f Florian Wörner seine kirchliche Weihe erhält. Auch am Illerzelle­r Pfarrstade­l gab es Veränderun­gen. Die Vorschrift­en zum Brandschut­z erforderte­n einen zweiten Rettungswe­g. Eine Treppe wurde angebaut.

Interessan­t sind die Meinungen von den Menschen, die in der Kirche vertreten sind und darüber sprechen, warum sie überzeugte Christen sind. Sibylle Hermann, Krankensch­wester und Mutter von „gesunden Kindern und einer behinderte­n Tochter“etwa, schildert ihren arbeitsrei­chen Tag, dem sie noch Zeit abzwackte, um als Katechetin tätig zu sein. Karim Jafuri, der in der Osternacht das Sakrament der Taufe empfing, interessie­rt sich für den katholisch­en Glauben. Sein Berufswuns­ch: Er will Altenpfleg­er werden. „Getauft zu werden, war sein ausdrückli­cher Wunsch“, sagt Pfarrer Straub. Livia Kern ist zwölf Jahre alt, besucht das Illertal-Gymnasium, hat Freude am Geigenspie­l und macht Leichtathl­etik. Aber sie ist auch gerne Ministrant­in, „die Atmosphäre im Altarraum beeindruck­t mich jedes Mal“, sagt sie. Und Herbert Walk erklärt, das Leben dürfe nicht nur um das eigene Ich kreisen. Er engagiert sich als Stadtrat für die Gesellscha­ft und schöpft seine Kraft aus dem Glauben. „Die Gesellscha­ft soll sich wieder mehr auf das Grundsätzl­iche besinnen“, ist seine Meinung.

Drei Jahre gibt es nun die Pfarreieng­emeinschaf­t Vöhringen, zu der Bellenberg, Illerberg und Illerzell zählen. Dazu sagt Pfarrer Straub: „Wir wollen die Gemeinscha­ft als Einheit sehen und gestalten und wir wollen die Pfarreien vor Ort in ihrer Selbststän­digkeit stärken.“

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Repro: Balken Im neuen Pfarrbrief werden unter ande rem Menschen vorgestell­t, denen der Glaube wichtig ist.
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Archivfoto: Alexander Kaya Küchenchef Siegfried Pfnür von den Ste phans Stuben.

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