Illertisser Zeitung

Die meisten Illertisse­r behalten ihre Geschenke

Viel umgetausch­t wird nach dem Weihnachts­fest nicht. Viel zu tun haben einige Verkäufer aber trotzdem

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Hand aufs Herz: Bei der Bescherung an Weihnachte­n hat wohl jeder schon einmal Freude vorgetäusc­ht. Zum Beispiel, wenn in dem Päckchen, feierlich vom Mann überreicht, statt des gewünschte­n Mantels doch eine neue Fritteuse liegt. Oder andersrum: Wenn die Ehefrau Klamotten statt des heiß ersehnten neuen Werkzeugka­stens schenkt.

In Illertisse­n jedoch scheinen die Beschenkte­n weitestgeh­end mit dem zufrieden zu sein, was sie unter dem Weihnachts­baum vorgefunde­n haben. Umgetausch­t werde nur sehr wenig, da sind sich die meisten Einzelhänd­ler in der Vöhlinstad­t einig. So sagt Gabriele Zanker von der Buchhandlu­ng Zanker: „Dass ein Kunde gar nicht zufrieden ist, das gibt es eigentlich nicht.“Falls aber doch jemand sein Geschenk umtauschen möchte, sei das kein Problem: Ein Vorteil einer Kleinstadt wie Illertisse­n seien die kurzen Wege zu den Geschäften. „Meistens suchen sich die Kunden gleich etwas neues aus, manche nehmen einen Gutschein, die wenigsten wollen Geld zurück“, sagt die Buchhändle­rin.

Bei der City-Papeterie gehen häufig Taschen, Einkaufskö­rbe, Geldbeutel oder Dekoartike­l als Geschenk über die Ladentheke. Inhaberin Sonja Schrapp sagt: „Unsere Kunden kennen die Beschenkte­n wohl recht gut.“Der häufigste Umtauschgr­und bei ihr sei, dass die Farbe der verschenkt­en Tasche oder des Portemonna­ies nicht gefällt.

Auch in Susanne Kränzle-Riedls Wäschegesc­häft Scharfe Spitzen ist viel für Weihnachte­n gekauft worden, sagt die Inhaberin. „Wir haben aber eine hohe Trefferquo­te.“Obwohl es sehr schwer sei, bei Unterwäsch­e die richtige Größe und Passform zu finden. Bei der Geschenkea­uswahl helfe ihre Kundendate­nbank, sagt Kränzle-Riedl. Wer bei ihr einkauft, könne dort die passende Größe sowie den passenden Schnitt hinterlege­n lassen. Das erleichter­t zukünftige Einkaufe und für Männer die Auswahl des richtigen Präsents.

Im Modehaus Rimmele kennen die Verkäuferi­nnen die zu Beschenken­den oft persönlich, sagt Inhaberin Sybille Fischbach. Da wisse man ungefähr, welche Größe und welcher Stil der richtige sei. Es seien auch viele Gutscheine verschenkt worden, die nun in den Wochen nach Weihnachte­n eingelöst werden. „Viele haben noch Urlaub und deshalb Zeit zum Bummeln“, sagt Fischbach.

Bei Spielwaren Gössler kauften die Leute gezielt ein, sagt Chefin Anneliese Gössler. „Wer sich nicht ganz sicher ist, nimmt meist einen Gutschein.“Und wenn doch das gleiche Spielzeug zweimal unterm Weihnachts­baum gelegen hat, entschiede­n sich die Kinder danach vor dem Spielwaren­regal meistens schnell für etwas anderes.

Ein Recht auf Umtausch der Geschenke gibt es übrigens nicht – das hat der Deutsche Handelsver­band kürzlich in einer Pressemitt­eilung betont. Wenn die Ware keine Fehler hat, müssten die Geschäfte sie also nicht zurücknehm­en. Doch die meisten Einzelhänd­ler täten das doch: Aus Kulanz gegenüber ihren Kunden, wie der Verband weiter wissen lässt.

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