Illertisser Zeitung

50 Jahre und kein bisschen leise

Wer ist älter? Der Hardrock oder Deep Purple?

- VON WOLFGANG LANGNER

„Dieser Riff hilft mir noch heute, meine Rechnungen zu zahlen“, sagte Ritchie Blackmore vor zwei Jahren im Interview mit unserer Zeitung. Das Intro, das der damalige Deep-Purple-Gitarrist bei „Smoke on the Water“gespielt hat, ist das bekanntest­e der Rockgeschi­chte.

In diesem Jahr feiert der Hardrock seinen 50. Geburtstag. Sagt man zumindest. Auch deshalb, weil Bands wie Deep Purple oder Black Sabbath plötzlich im Jahr 1968 die Gangart der bisherigen Rockmusik erhöhten. Angeblich mit einer Stilrichtu­ng, die härter war als alles andere zuvor. So richtig glauben kann man das nicht. 1964 waren es The Kinks, die mit „You really got me“schon zumindest auf dem besten Weg zum Hardrock waren. Auch zwei Jahre später klangen die Rolling Stones (1966) mit „19th Nervous Breakdown“oder The Troggs mit „Wild Thing“schon ähnlich wie später eben Deep Purple, Black Sabbath oder auch Led Zeppelin auf vielen ihrer Scheiben. Rockfans werden sich nie darauf einigen können, wer den Hardrock nun erfunden hat. Vielleicht kam er auch erst im Jahr 1970 auf die Welt, als „Paranoid“von Black Sabbath geboren wurde. Aber ist ja auch wurscht. Der Hardrock hat letztlich viele Stürme überlebt. Ob New Wave, Grunge, Discofox oder Metal – viele haben versucht, ihn von den Bühnen zu drängen. Sie sind kläglich gescheiter­t. Und die Musikwelt hält noch immer den Atem an, wenn die altgedient­en Hardrock-Helden ein neues Werk ankündigen. Als Deep Purple im vergangene­n April ein Album veröffentl­ichten, war klar, dass der Rest der Musikschaf­fenden zunächst hintenanst­ehen musste. Logisch, dass dieses Album gleich Platz 1 der Charts eroberte.

 ?? Foto: D. Sancakli ?? Ein Mann, ein Riff: Ritchie Blackmore.
Foto: D. Sancakli Ein Mann, ein Riff: Ritchie Blackmore.

Newspapers in German

Newspapers from Germany