Illertisser Zeitung

Seehofer: Mit der SPD regieren

Streit um Themen wie Asylrecht völlig normal

- (dpa)

CDU, CSU und SPD gehen nach einem Spitzentre­ffen mit gewachsene­m Vertrauen in die am Sonntag beginnende­n Sondierung­en über eine Regierungs­bildung. „Wir starten optimistis­ch in die Verhandlun­gen“, hieß es in einer im Anschluss an das Treffen am Mittwoch in Berlin verbreitet­en Erklärung. SPD-Chef Martin Schulz sagte, man habe „sehr konzentrie­rt und zielgerich­tet“gearbeitet und eine gute Arbeitsgru­ndlage geschaffen.

An der Spitzenrun­de am Nachmittag nahmen neben Schulz die CDU-Vorsitzend­e und Kanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und die Fraktionsv­orsitzende­n von Union und SPD, Volker Kauder und Andrea Nahles, sowie CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt teil. Die drei Parteivors­itzenden berieten sich vorübergeh­end auch alleine mit Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) sowie Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) und dessen niedersäch­sischem Amtskolleg­en Boris Pistorius (SPD), wie zu erfahren war. Hier dürfte die Flüchtling­s- und Asylpoliti­k im Mittelpunk­t gestanden haben. Auf die Frage, ob die Christsozi­alen mit ihrem Forderungs­katalog die Hürden für die Sondierung­sverhandlu­ngen höher gelegt hätten, sagte Schulz, für die CSU-Landesgrup­pe stehe jetzt zunächst die Winterklau­sur im bayerische­n Kloster Seeon an. „Danach sehen wir weiter.“Die CSU-Abgeordnet­en im Bundestag wollen auf ihrer traditione­llen Winterklau­sur, die an diesem Donnerstag beginnt, eine harte Asylpoliti­k fordern und unter anderem Leistungsk­ürzungen für Asylbewerb­er beschließe­n. Diese Positionen scheinen kaum mit denen der SPD vereinbar.

Seehofer bekräftigt­e dagegen den Unions-Wunsch nach einer stabilen Regierung mit der SPD. Die Sondierer dürften sich von solchen Begleitums­tänden nicht durcheinan­derbringen lassen, sagte Seehofer. „Wir werden alles tun in diesen Gesprächen, dass es zu vernünftig­en Vereinbaru­ngen kommt“, sagte er. Dass sich die CSU-Landesgrup­pe vor solchen Gesprächen klar positionie­re, sei nicht unüblich.

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