Warum fing der Christbaum Feuer?
Nach dem tödlichen Unfall in Vöhringen geht die Polizei davon aus, dass die Eheleute an einer Rauchgasvergiftung starben. Die genauen Umstände sind weiter unklar
Nach dem tragischen Tod eines Ehepaars in einem Wohnhaus in Vöhringen sucht die Polizei weiterhin nach den genauen Umständen, die zu dem Unglück geführt haben. Wie berichtet, wurde das Paar am Samstag nach einem Brand von Einsatzkräften der Feuerwehr leblos im Erdgeschoss des Gebäudes gefunden. Für den 74 Jahre alten Mann und seine 71-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät: Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der Eheleute feststellen.
Wie Sven Hornfischer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, gestern auf Nachfrage sagte, starben die Senioren vermutlich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen breitete sich das Gas aus, nachdem der Christbaum allem Anschein nach in der Nacht auf Samstag Feuer gefangen hatte. Wie Einsatzkräfte vor Ort berichteten, waren die Flammen zwar von selbst erloschen, der Brand jedoch bei starkem Rauch weiter – und entwickelte sich zu einer tödlichen Falle.
Nach Auskunft von Kreisbrandrat Bernhard Schmidt reichten bereits wenige Minuten aus, um an dem toxischen Gas zu ersticken. „Schon ein paar Atemzüge führen zum Tod“, sagt Schmidt, der die Gefahren von Kohlenmonoxid (CO) erläutert. CO sei ein farbloses Gas, das durch unvollständige Verbrennung von kohlestoffhaltigem Material entsteht, wenn Sauerstoff fehlt. Da es weder riecht noch die Atemwege reizt, nimmt der Mensch das Gas unbemerkt über die Lungen auf. Dort gelangt es ins Blut und bindet sich statt Sauerstoff an Hämoglobin. Die Folge: Im Körper findet kein Sauerstofftransport mehr statt. Der Betroffene werde ohnmächtig, atme weiter – und ersticke im schlimmsten Fall innerlich.
Dass die Wohnung der Senioren in Vöhringen beim Eintreffen der Feuerwehrleute voller Ruß war, ist laut Schmidt ebenfalls ein Anzei- chen einer unvollständigen Verbrennung unter Sauerstoffmangel. Der Kreisbrandrat, der am Samstag selbst vor Ort war, vermutet, dass sich der Rauch über alle Räume ausbreitete. Dass die Senioren, die zur Brandzeit vermutlich im Obergeschoss schliefen, nichts vom Feuer bemerkten, sei nicht ungewöhnlich. Gerüche etwa nehme der Mensch im Tiefschlaf nicht wahr. Ob Rauchmelder im Haus installiert waren, die die Bewohner frühzeitig hätten warnen können, stehe, so Schmidt, noch nicht definitiv fest. Er habe bei einer Begehung der Räume aber keine gesehen. In Bayern sind die Brandmelder, die im Notfall Leben retten können, seit 1. Januar in allen Wohnungen Pflicht.
Warum der Baum im Haus der Senioren Feuer fing, ist nach Auskunft von Präsidiumssprecher Hornfischer noch nicht vollständig geklärt. Als Ursache käme sowohl ein technischer Defekt als auch das offene Feuer von Kerzen infrage – denn das Ehepaar hatte den Christschwelte baum sowohl mit einer elektrischen Lichterkette als auch mit echten Kerzen geschmückt.
Da ein Christbaum im Zimmer sehr schnell austrockne und die Nadeln zudem von einer Wachsschicht überzogen seien, breite sich ein Feuer „rasend schnell aus“, sagt Kreisbrandrat Schmidt. Echte Kerzen am Grün seien daher „sehr gefährlich“. Aber auch Lichterketten könnten einen Kurzschluss verursachen – und so einen Brand nach sich ziehen. Der Kreisbrandrat warnt dabei vor dem Kauf vermeintlicher Schnäppchen. Diese seien in manchen Fällen mit einem gefälschten Gütesiegel gekennzeichnet.
Eine Obduktion des Ehepaars, die die Staatsanwaltschaft Memmingen beim Amtsgericht beantragt hat, soll nun weiteren Aufschluss über die Todesursache geben. Anhaltspunkt für ein Fremdweinwirken gibt es nach Angaben der Kriminalpolizei Neu-Ulm, die die Ermittlungen übernommen hat, nicht.
Die Lieblingsfrage der kleinen Tochter lautet: Warum? Alles und jedes wird hinterfragt, einfache Erklärungen reichen nicht aus, es wird so lange gebohrt, bis dem Gegenüber keine Antwort mehr einfällt. Am liebsten löchert die Vierjährige ihren Opa. Er ist allerdings auch die Person, der sie am liebsten aus ihrer Sicht die Welt erklärt. Falls der Opa mal etwas nicht wissen sollte, hilft sie gerne weiter.
So auch bei einem Ratespiel, bei dem man Dinge in einem Säckchen ertasten muss. Als der Opa dran ist und nicht sofort den Gegenstand errät, gibt sie ihm den hilfreichen Tipp: „Das Wort fängt mit Stern an!“Am nächsten Tag erzählt sie ihm, dass sie im Kindergarten im Chor ist. Da der Opa es nicht so mit Singen hat, schildert sie ihm gerne den korrekten Ablauf: „Da müssen wir alle immer gleichzeitig das Gleiche singen!“
Was das Lernen der deutschen oder auch englischen Sprache insbesondere der Pluralbildung angeht, weiß die Vierjährige übrigens auch bestens Bescheid. Und gibt ihr Wissen natürlich auch gerne dem Opa weiter. „Im Hallenbad gibt es nicht nur einen (Swimming-) Pool, hier gibt es gleich zwei Püle!“Und als sie mehrere Grußkarten und Briefe mit Neujahrswünschen zum Abschicken bereitliegen sieht, erklärt die Vierjährige ihrem Opa: „Die Mama hat viele Pöste geschrieben!“Na, wenn dem Opa jetzt nicht alles klar ist!