Neue Heimat für Illertisser Sportler
Vor vier Jahren musste der TSV Illertissen die Jahnhalle schließen. Zwischenzeitlich stand die Sanierung zur Debatte. Vorsitzender Ulrich Hartmann hat nun andere Vorschläge
Beim TSV Illertissen kommt Bewegung in die lange diskutierte und seit Jahren stagnierende Hallenfrage: Wie der Vorsitzende des Vereins, Ulrich Hartmann, beim Neujahrsempfang in der ErhardVöhlin-Mittelschule bekannt gab, sollen die Mitglieder bald über diverse Optionen für einen eventuellen Neubau einer Sporthalle informiert werden. Am Mittwoch, 24. Januar, soll deswegen eine außerordentliche Versammlung stattfinden.
Wie bereits mehrfach berichtet, musste die vereinseigene Jahnturnhalle vor vier Jahren gesperrt werden. Die Mitgliederzahlen des Vereins sind seither leicht rückläufig, wohl weil der TSV sein bisheriges Sportprogramm nicht mehr komplett anbieten kann. An eine Erweiterung des Angebotes, beispielsweise durch Trendsportarten, sei nicht zu denken. Hartmann beklagte wörtlich: „Wir haben keine zusätzlichen Hallenkapazitäten!“Trotz hervorragender Kooperation mit der Stadt und dem Landkreis, so Hartmann weiter, bei der alle ver- Hallenstunden den Vereinen überlassen würden, reichten diese schlicht nicht aus. Im Hinblick auf das „ambitionierte Wachstum“der Stadt Illertissen, das sich derzeit in der Planung neuer Baugebiete zeige, sei dies „ein Manko“. Zumal die Stadt erklärt habe, dass die Schulen gut mit Hallen versorgt seien und deshalb kein städtischer Neubau erforderlich sei.
So bleibe dem Verein nur die Möglichkeit, selbst über den Neubau einer vereinseigenen Halle nachzudenken, sagt Hartmann. Einer Renovierung der Jahnhalle hatten der Verein schon 2016 eine Absage erteilt. Ein Umbau, selbst eine schlichte Minimalsanierung seien schlichtweg zu teuer, hieß es damals vom Vorstand.
Hartman erklärte nun, nach langem Suchen und etlichen Gesprächen hätten sich „Perspektiven im Hinblick auf nutzbare Grundstücke“für einen Neubau ergeben. Welche das sind, wollte Hartmann noch nicht verraten. Die Optionen würden derzeit konkret ausgearbeitet, um sie den Mitgliedern in der Versammlung am 24. Januar zur Diskussion stellen zu können. Gibt es eine Einigung, könne der Vorstand im Laufe des Jahres an die folgenden Aufgaben herangehen: Erstellung eines Hallen-Layouts, Zusammenstellung der Bau- und Unterhaltskosten, Finanzierung und Erstellung von Zuschussanträgen an Stadt, Landkreis und den Bayerischen Landessportverband (BLSV) sowie Gespräche mit möglichen Sponsoren.
Hartmann sprach von einem „erweiterten Nutzen“, wenn man auf eine neue vereinseigene Halle zurückgreifen könne. Denn nicht nur der TSV profitiere davon. In den städtischen Hallen würden Stunden frei, die andere Vereine nutzen können, um etwa ihr Angebot auszubauen. So könne man „im Gleichschritt mit der wachsenden Einwohnerzahl der Stadt“allen etwas Gutes tun. Wobei laut Hartmann zu berücksichtigen sei, dass der TSV beim Bau einer eigenen Halle Risifügbaren ken in Form von Hallenunterhaltskosten trage. Falls die Mitglieder den Vorstand beauftragen würden, diese Planungen voranzutreiben, wäre dies eine der zentralen Aufgaben für das begonnene Jahr. Der Sportbetrieb als eigentliche Hauptaufgabe des Vereins, so schloss Hartmann sein Grußwort, dürfe dabei nicht zu kurz kommen. Dass dieser gut funktioniert, bewies eine Reihe von Erfolgen, die der Verein im vergangenen Jahr verzeichnen konnte. Die Faustballer zum Beispiel haben den Aufstieg in die zweite Bundesliga geschafft; eine Klasse, die bisher nur von einzelnen Turnerinnen erreicht worden sei.
Für die Stadt Illertissen hatte der Erste Bürgermeister Jürgen Eisen Grüße und Anerkennung für die vielfältige Vereinsarbeit, besonders im Jugendbereich, überbracht. Mit Ehrungen und dem Aufruf zur Mitarbeit bei der Benefizveranstaltung „Run Bike Rock“im kommenden Juni und einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück endete der Empfang. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernahm Shanna Schock am Klavier.
Die Sanierung der Jahnhalle wäre zu teuer