In Zaiertshofen trifft Holz auf Stoff
Die Galerie „KunstUnkunst“präsentiert zusammen mit Dietenheimer Künstlern eine neue Ausstellung
Kunst hat viele Ausdrucksmöglichkeiten. Mit der Ausstellung „Holz trifft Stoff“präsentiert die Galerie „KunstUnkunst“derzeit Varianten. Gemeinsam mit den in Dietenheim lebenden Mitgliedern des Kunstzirkels Illertissen, Theresia Richter-Numberger und Klaus Greck, hat Galerist Joachim Herzer in drei Räumen eine effektvolle Kombination aus Textilkunst sowie Holzschnitten und Holzskulpturen zusammengestellt. Die Ausstellung kann bis 25. März, jeweils sonntags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr, besichtigt werden.
Bei der Vernissage, die von Sophie Richter mit klassischen Klavierklängen eröffnet wurde, stellten sich die Künstler selbst vor. Die gelernte Apothekerin Theresia Richter-Numberger hat während ihres sechsjährigen Aufenthalts im USBundesstaat Kentucky sogenannte Quilts (deutsch: Steppdecken) für sich entdeckt. Fasziniert von diesen vielseitig verwendbaren, in der Regel aus drei Lagen bestehenden Zierdecken, die sich auch als Wandteppiche eignen, hat sie deren Anfertigung autodidaktisch erlernt. Mittlerweile hat sich Richter-Numberger von den traditionellen Mustern losgelöst, arbeitet mit verschiedenen Stoffen und vermittelt ihre Kunst in Kursen.
Mit ihrem in diffiziler Technik erstellten, dreiteiligen Werk unter dem Titel „Zusammenwachsen“symbolisiert sie, dass jeder für sich klein und unscheinbar ist, zusammen mit anderen aber stark sein kann. Während der „Op-Art Quilt“, der an die Arbeiten des ungarischen Künstlers Viktor Vasarely angelehnt ist und durch schwarzweißes Karo auffällt – mit einem dreidimensionalen Effekt beeindruckt, imponiert „Live a colourful live“mit Farben.
Der ehemalige Polizeibeamte und stellvertretende Bürgermeister von Dietenheim, Klaus Greck, hat vor 22 Jahren die Aquarellmalerei für sich entdeckt und sich an der Volkshochschule bei Inge Fritz kontinuierlich weitergebildet. Der Acrylmalerei folgten Collagen und Holzschnitte, deren Anfertigung er bei Wolfgang Schaller in Dietenheim erlernte. Mit zarten Strichen hat er zum Beispiel den „Grübelnden“zuerst auf einer Linoleum-Platte gemalt und dann mit verschiedenen Schnitzmessern bearbeitet. Das Objekt wurde mit dem Farbroller eingestrichen, mit Papier belegt und durch den Druckstock gedreht, so erklärt Greck seine Technik. Jetzt regt die in drei Farbvariationen auf Papier abgebildete menschliche Gestalt zum Nachdenken an.
Auch bei dieser Ausstellung präsentiert Galerist Joachim Herzer neue Skulpturen, die er mit Geschick aus heimischen Hölzern wie Zwetschge und Esche geschnitzt hat. Sowohl ein geometrisierter Würfelturm, als auch Gestalten von Frau und Mann sowie mit Edelstahlkugeln gestaltete Spiralen lassen Fantasie und Liebe zum Detail erkennen.