Illertisser Zeitung

In Zaiertshof­en trifft Holz auf Stoff

Die Galerie „KunstUnkun­st“präsentier­t zusammen mit Dietenheim­er Künstlern eine neue Ausstellun­g

- VON CLAUDIA BADER

Kunst hat viele Ausdrucksm­öglichkeit­en. Mit der Ausstellun­g „Holz trifft Stoff“präsentier­t die Galerie „KunstUnkun­st“derzeit Varianten. Gemeinsam mit den in Dietenheim lebenden Mitglieder­n des Kunstzirke­ls Illertisse­n, Theresia Richter-Numberger und Klaus Greck, hat Galerist Joachim Herzer in drei Räumen eine effektvoll­e Kombinatio­n aus Textilkuns­t sowie Holzschnit­ten und Holzskulpt­uren zusammenge­stellt. Die Ausstellun­g kann bis 25. März, jeweils sonntags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr, besichtigt werden.

Bei der Vernissage, die von Sophie Richter mit klassische­n Klavierklä­ngen eröffnet wurde, stellten sich die Künstler selbst vor. Die gelernte Apothekeri­n Theresia Richter-Numberger hat während ihres sechsjähri­gen Aufenthalt­s im USBundesst­aat Kentucky sogenannte Quilts (deutsch: Steppdecke­n) für sich entdeckt. Fasziniert von diesen vielseitig verwendbar­en, in der Regel aus drei Lagen bestehende­n Zierdecken, die sich auch als Wandteppic­he eignen, hat sie deren Anfertigun­g autodidakt­isch erlernt. Mittlerwei­le hat sich Richter-Numberger von den traditione­llen Mustern losgelöst, arbeitet mit verschiede­nen Stoffen und vermittelt ihre Kunst in Kursen.

Mit ihrem in diffiziler Technik erstellten, dreiteilig­en Werk unter dem Titel „Zusammenwa­chsen“symbolisie­rt sie, dass jeder für sich klein und unscheinba­r ist, zusammen mit anderen aber stark sein kann. Während der „Op-Art Quilt“, der an die Arbeiten des ungarische­n Künstlers Viktor Vasarely angelehnt ist und durch schwarzwei­ßes Karo auffällt – mit einem dreidimens­ionalen Effekt beeindruck­t, imponiert „Live a colourful live“mit Farben.

Der ehemalige Polizeibea­mte und stellvertr­etende Bürgermeis­ter von Dietenheim, Klaus Greck, hat vor 22 Jahren die Aquarellma­lerei für sich entdeckt und sich an der Volkshochs­chule bei Inge Fritz kontinuier­lich weitergebi­ldet. Der Acrylmaler­ei folgten Collagen und Holzschnit­te, deren Anfertigun­g er bei Wolfgang Schaller in Dietenheim erlernte. Mit zarten Strichen hat er zum Beispiel den „Grübelnden“zuerst auf einer Linoleum-Platte gemalt und dann mit verschiede­nen Schnitzmes­sern bearbeitet. Das Objekt wurde mit dem Farbroller eingestric­hen, mit Papier belegt und durch den Druckstock gedreht, so erklärt Greck seine Technik. Jetzt regt die in drei Farbvariat­ionen auf Papier abgebildet­e menschlich­e Gestalt zum Nachdenken an.

Auch bei dieser Ausstellun­g präsentier­t Galerist Joachim Herzer neue Skulpturen, die er mit Geschick aus heimischen Hölzern wie Zwetschge und Esche geschnitzt hat. Sowohl ein geometrisi­erter Würfelturm, als auch Gestalten von Frau und Mann sowie mit Edelstahlk­ugeln gestaltete Spiralen lassen Fantasie und Liebe zum Detail erkennen.

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Foto: Claudia Bader Künstler (von links) Klaus Greck, Galerist Joachim Herzer und Theresia Richter Num berger zeigten bei der Vernissage ihre Werke.

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