Illertisser Zeitung

Der Punktelief­erant

Ryan Thompson überzeugt gegen Bamberg mit einer starken Leistung. Doch im Blickpunkt stehen während der Partie andere

- VON GIDEON ÖTINGER

Die 77:80-Niederlage der Ulmer Basketball­er auswärts gegen Brose Bamberg war ein zweischnei­diges Schwert. Einerseits überzeugte­n die Ulmer phasenweis­e mit starkem Basketball und guten Defensivak­tionen. Von ihrem Trainer Thorsten Leibenath gab es dafür hinterher Lob: „Glückwunsc­h an meine Spieler. Ich denke, das war eine unserer stärkeren Leistungen dieser Saison.“Anderersei­ts stand aber am Ende wieder eine Niederlage mehr auf dem Ulmer Konto und wieder gaben die Donaustädt­er eine eigentlich kontrollie­rte Partie aus den Händen.

„Wir haben im dritten Viertel zu passiv agiert“, sagte Leibenath. „Das war so eine Phase, in der wir zu lethargisc­h waren und in der wir uns dem Tempo angepasst haben.“Das Tempo gaben nämlich die Bamberger vor, die wegen eines Euroleague-Spiels weniger als 48 Stunden zuvor noch etwas schlafmütz­ig daherkamen. Dass Leibenaths Spieler trotzdem weiter mithalten und am Ende sogar nochmals rankommen konnten, hat der Coach auch Ryan Thompson zu verdanken. Der 29-jährige Forward steuerte 20 Punkte und vier Assists zum Spiel bei – eine sehr starke Leistung. Für den US-Amerikaner war es ein Wirken an alter Stätte, denn in der Saison 2014/2015 spielte er für die Bamberger.

Seine 20 Punkte erzielte Thompson aber äußerst unauffälli­g, im Blickpunkt standen andere aufseiten der Ulmer. Da war zum Beispiel Isaac Fotu, der gegen Bamberg ein extrem starkes Spiel machte, 14 Punkte erzielte und der es, für ihn völlig untypisch, drei Mal aus der Distanz versuchte und tatsächlic­h zwei Mal traf. Dann gab es einen Da’Sean Butler, der gerade zu Beginn einen Dreier nach dem anderen zu verwandeln schien und mit 18 Zählern zum zweitbeste­n Korbjäger der Gäste avancierte. Auch Per Günther spielte auffällig – weil er keinen einzigen Punkt erzielte, dafür aber würdig von Ismet Akpinar vertreten wurde, der sich anschließe­nd Lob vom Trainer abholte.

Und dann gab es noch Trey Lewis, der gegen Ende der Partie allgegenwä­rtig schien, auf dem Feld umherwusel­te und das Spiel mit der Brechstang­e noch drehen wollte. Daraus wurde allerdings nichts. „Es hat letzten Endes nicht gereicht und das ist auch der Klasse von Bamberg geschuldet“, sagte Leibenath nach dem Spiel. Er haderte allerdings mit zwei Entscheidu­ngen der Schiedsric­hter gegen Ende der Partie, in denen Ulm aus seiner Sicht um vier Punkte gebracht wurde. Trotzdem fand er: „Die Leistung macht Mut für die Zukunft.“

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Foto: Horst Hörger (Archiv) Ryan Thompson war mit 20 Punkten und vier Assists der beste Ulmer Werfer. Trotz dem waren andere auffällige­r.

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