Neue Projekte gegen das Insektensterben
Mehr Pflanzen in Altenstadt
Illertissen tut viel für das Image, eine Bienenstadt zu sein: Es gibt einen Bienenweg sowie ein Bienenmuseum und für dieses gab es sogar einige Preise. Nun könnte auch Altenstadt nachziehen. Zumindest, was das Engagement für das Insekt angeht.
Wie berichtet, möchte der ImkerKreisverband Neu-Ulm mit der Aktion „Blühende Energie“dem Artenschwund und dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenwirken – und zwar mit einer Alternative zum Maisanbau. Und auch der Landkreis macht sich für Insekten mit dem Projekt „Blühende Landschaft durch artenreiche Wildblumenwiesen“stark.
Deshalb hatte sich vor Kurzem auch Michael Angerer vom Fachbereich Naturschutz und Landschaftsplanung an die Altenstadter Markträte gewandt, genauso wie Walter Burger vom Kreisverband Imker Neu-Ulm mit seinem Projekt „Blühende Energie“. Burger sucht nach eigener Aussage Musterflächen für die Mais-Alternative Silphie und bittet die Gemeinde, das ImkerProjekt durch kostengünstige Flächenbereitstellung zu fördern. Angerers Anliegen: Wildblumenmischungen auf Teilflächen der Gemeinde ansäen. In Altenstadt gebe es geeignete Plätze dafür. „Konkret sollen dabei neue Lebensräume für Insekten geschaffen und bestehende aufgewertet werden, indem Saatgut mit Wildblumen ausgebracht wird“, heißt es in Angerers Schreiben an die Räte und den Bürgermeister. Denn die Mischung aus einjährigen und mehrjährigen Pflanzen böte laut Angerer Rückzugsräume und Futterquellen für Nahrungspflanzen und Insekten. Nach Aussage von Angerer könnten die Wildblumen bis zu fünf Jahre ohne Pflege auf der Fläche bleiben, schon wenige Meter breite Grünstreifen böten einen Platz für Wildblumen.
Bürgermeister Wolfgang Höß – selbst Imker – begrüßte die Schreiben in der Marktgemeinderatssitzung. Laut Höß sollte die Gemeinde auch auf die Pächter landwirtschaftlicher Flächen zugehen und fragen, ob dort eventuell eines der Projekte umgesetzt werden könnte. Seine Rechnung klingt einfach: Dadurch werde weniger Diesel für die Acker verfahren. Marktrat Roman Kolb (Freie Wählergemeinschaft) stimmte dem Bürgermeister zu. „Mit ein paar kleinen Flächen kommen wir zu keinem Ziel.“Die Räte möchten nun weitere Details klären.