Illertisser Zeitung

Weniger Barrieren auf dem Friedhof

Die Altenstadt­er Ruhestätte soll nach und nach ausgebesse­rt werden. Die Kosten für die einzelnen Sanierunge­n liegen noch nicht vor – Ideen gibt es aber viele

- VON FELICITAS MACKETANZ (wir berichtete­n).

Dass der Friedhof in Altenstadt ausgebesse­rt werden soll, ist nicht neu. Und auch einen Masterplan für die neue Gestaltung der Ruhestätte gibt es bereits

Vor Kurzem wurden die Planungen allerdings konkretisi­ert: Manfred Rauh von der Landschaft­sarchitekt­en GmbH aus Neu-Ulm erläuterte den Markträten verschiede­ne Sanierungs­schritte, die innerhalb des Masterplan­s – der auch die Bestattung­sformen beinhaltet – umgesetzt werden könnten. Insgesamt, so Rauh, werde der Friedhof erst im Jahr 2040 fertig erneuert sein. Das sei durch die unterschie­dlichen Belegzeite­n der Gräber gar nicht anders möglich.

Dennoch: Schon in den nächsten Jahren könne mit den ersten Sanierunge­n begonnen werden. Geplant sind vor allem weniger Barrieren auf den Wegen zu den Gräbern. Außerdem könnten womöglich einige Bäume gefällt werden.

Auf die Kirche Mariä Geburt soll laut Planer die Sicht freigehalt­en werden. Bisher stehen dort Ulmen und säumen eine Allee. Doch die sollten – wenn es nach Rauh geht – weichen. Ein Vorschlag, der nicht bei allen Gemeinderä­ten gut ankam. Marktrat Harald Stölzle (Freie Wählergeme­inschaft) etwa betonte: „Ich bin froh, dass die Ulmen da sind.“Ein Baum sei schließlic­h etwas, das zu einem Friedhof gehören sollte. Dieselbe Meinung teilte Rat Eberhard Aspacher (FWG). „Mir gefällt der Blick auf die Kirche – eingerahmt, wie eine Allee.“Und auch der Zweite Bürgermeis­ter Ernst Wüst (SPD/Bürgerbloc­k) sprach sich für die Pflanzen aus: „Die Ulmen sind noch nicht so lange da. Ich würde nicht empfehlen, die jetzt schon umzusetzen.“

Des Weiteren sollen nach den Vorschläge­n des Planers auch die Koniferen weichen, um die Sicht auf die Marienkirc­he genauso von einer anderen Seite gewährleis­ten zu können. Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte er mit, dass diese Bäume teilweise störend seien. Zum einen würden sie den Blick auf das Gottes- haus versperren und zum anderen die Fläche eingrenzen. Nach Aussage des Landschaft­sarchitekt­en sollten die Koniferen teilweise durch Kugelahorn ersetzt werden. Diese Bäume könnten recht schön geschnitte­n werden und würden durch ihre Größe die Kirche nicht verdecken, sagte Rauh während der Sitzung. Bevor die Koniferen jedoch fällt werden, müsse man noch einmal gemeinsam beraten, was am besten an diesen Stellen gemacht werden sollte. Marktrat Christian Dossenberg­er (FWG) mahnte, nicht zu viele Bäume zu beseitigen. Bei Beerdigung­en seien die Bäume im Sommer dankbare Schattensp­ender. Der Meinung war auch sein Ratskolleg­e Roman Kolb (FWG).

Geht es nach dem Planer, soll unter anderem noch der Platz um die Wasserbeck­en aufgewerte­t, der Hauptweg erneuert und das Gebäude für Material vorübergeh­end verlagert werden. Rauh schlug vor, die Grabfelder in Zukunft mit Grüntensch­otter zu befestigen. Mit dem fast schon schwarzen Schotter vom Grünten soll der Unkrautwuc­hs stark reduziert werden. Aber auch Material aus der Umgebung ist im Gespräch. Um die Aussegnung­shalle herum sollen außerdem die bisherigen Stolperfal­len beseitigt werden. „Das ist ein Zustand, den man einfach verbessern kann“, sagte der Landschaft­sarchitekt. Er sprach unter anderem davon, Schachtdec­kel abzusenken und besser in die Fläche einzupasse­n. Für mehr Barrierefr­eiheit auf dem Friedhof spricht ebenso der Vorschlag, einen Behinderte­nparkplatz am Mittleren Kirchenweg und einen barrierefr­eien Zugang zur Kirche zu errichten. „Die Fläche gehört der Gemeinde“, sagte Rauh. Die Idee stieß im Gemeindera­t auf Zustimmung. Jochen Anders (FWG) sagte, ihm gefalle der Parkplatz gut. „Was auch wichtig ist, ist eine behinderte­ngerechte Toilette.“Für ein WC sprach sich ebenfalls Ernst Wüst aus.

Die Kosten für die Sanierunge­n konnte Rauh auf Nachfrage noch nicht nennen. Die Arbeiten könnten seiner Ansicht nach jedoch schon im Februar beginnen, beispielsw­eise mit dem Fällen der Bäume.

Eine Entscheidu­ng des Gremiums, welche Maßnahmen letztlich umgesetzt werden sollen und welche nicht, steht noch aus.

Bäume könnten für eine freie Kirchensic­ht weichen

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