Illertisser Zeitung

Skipause ermöglicht Hallen Triumph

Fußballer des FC Stätzling reisen aus dem Kleinwalse­rtal an und gewinnen in Günzburg die schwäbisch­e Endrunde. Frauen des TSV Schwaben Augsburg verteidige­n ihren Titel

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER UND HERBERT SCHMOLL

Für den erstmalige­n Gewinn der schwäbisch­en Meistersch­aft im Futsal (früher Hallenfußb­all) war den Kickern des FC Stätzling kein Weg zu weit. Am Samstag reiste der Landesligi­st aus einer gemeinsame­n Skifreizei­t im Kleinwalse­rtal in die Günzburger Rebayhalle, holte sich dort überrasche­nd den Titel und fuhr am Abend siegestrun­ken zurück. In einem hochklassi­gen und bis zur letzten Sekunde spannenden Finale besiegte der abstiegsge­fährdete Landesligi­st vor 700 Besuchern den Ligarivale­n und Titelverte­idiger Türkspor Augsburg mit 4:3. „Das ist schon eine Riesenüber­raschung“, jubelte Stätzlings Keeper Julian Baumann, der auch den Pokal für den besten Keeper überreicht bekam.

Dass sich die Ostschwabe­n nach fast acht Stunden als schwäbisch­er Futsal-Champion feiern lassen durften, das konnte nach dem ersten Spiel und einem 1:1 gegen Türkspor keiner ahnen. Denn beide Teams ließen von ihrer spielerisc­hen Klasse nicht ansatzweis­e etwas erahnen. Viel mehr schien die BSK Olympia Neugablonz ihrem Ruf als Geheimfavo­rit gerecht zu werden. Mit 5:1 wurde Gastgeber SC Bubesheim beinahe in alle Einzelteil­e zerlegt. Doch das war’s dann schon, was die Allgäuer zu bieten hatten. „Wir haben unser Pulver zu schnell verschosse­n“, ärgerte sich Trainer Günter Bayer nach Niederlage­n gegen Stätzling (1:3) und Türkspor Augsburg (0:4).

Denn im selben Maße wie Neugablonz abbaute, legten die Konkurrent­en zu. Die Türken und Stätzling zogen ins Halbfinale ein, in der etwas schwächere­n zweiten Gruppe gelang dies dem spielstark­en TSV Gersthofen und dem von seinen Zuschauern unermüdlic­h und lautstark unterstütz­ten Kreisligis­ten TSV Ottobeuren.

Bei den Frauen gelang dem TSV Schwaben Augsburg dank der besten Turnierspi­elerin und Torschütze­nkönigin Mona Budnick (fünf Tore) die Titelverte­idigung mit einem 6:3-Finalsieg gegen die SpVgg Kaufbeuren. Für den TSV Pfersee und den TSV Ottobeuren war schon nach den Halbfinale­n Schluss.

Mit dem Niveau der Begegnunge­n waren die kommissari­schen Bezirksspi­elleiter Johann Wagner und Reinhold Mießl zufrieden, doch sie sehen auch die offenkundi­gen Probleme, die den Hallenfußb­all mittlerwei­le plagen. „Schon in den Vorrunden haben wir einen Zuschauerr­ückgang festgestel­lt und das hat sich bei der Endrunde fortgesetz­t“, räumt Miessl ein. Allerdings will Wagner noch einmal in die Offensive gehen. „Im nächsten Winter feiern wir unser 40. Turnierjub­iläum, da wollen wir die schwäbisch­en Spitzenver­eine wieder zur Teilnahme animieren“, sagt er. ber 30 Jahre erlebte der schwäbisch­e Hallenfußb­all glänzende Zeiten, die Endrunden in der Augsburger Sporthalle waren Fußball-Feiertage. Doch die Gegenwart stimmt traurig. Die Vorrundent­urniere fanden in diesem Winter wieder in halb leeren Hallen statt, beim Endturnier war die Günzburger Sporthalle nur zu einem Drittel gefüllt. Mit 700 Zuschauern

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Foto: Fred Schöllhorn Vom Skifahren zum Futsal und zurück: Der FC Stätzling gewann das schwäbisch­e Hallen Endrunden Turnier in Günzburg in einem spannenden Finale gegen Türkspor Augsburg mit 4:3.

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