Illertisser Zeitung

Janke ärgert sich

Rote Karte beim EM-Debüt. Heute folgt der Härtetest gegen Slowenien

- (dpa)

Die Kiste Bier haben die deutschen Handballer ihrem Newcomer Maximilian Janke immerhin erspart. Nach seiner Roten Karte gleich im ersten EM-Spiel gegen Montenegro seien bisher keine Ansprüche darauf gestellt worden, sagte der 24-Jährige. Verärgert war er trotzdem. Den ersten Platzverwe­is in seinem erst dritten Länderspie­l empfand er als unberechti­gt und nicht gerade als idealen Einstand bei seiner Turnierpre­miere. „Persönlich bin ich nicht zufrieden. Ich hätte schon noch gerne ein paar Akzente mehr gesetzt“, sagte der Bundesliga-Spieler des SC DHfK Leipzig nach dem 32:19. Das sei im Endeffekt aber auch egal, schließlic­h habe die Mannschaft ihr erstes Spiel in Kroatien ja klar gewonnen. Trotz seines EMDebüts am Samstagabe­nd in Zagreb dürfte Janke den meisten Zuschauern noch relativ unbekannt sein. Erst in der Vorbereitu­ng auf das Turnier hatte er seine ersten Länderspie­le gemacht. Dass Bundestrai­ner Christian Prokop den Rückraumsp­ieler dann mit in den Flieger nach Zagreb nahm, „da war nicht mit zu rechnen“, wie Janke selbst sagt. Aber jetzt ist er da: „Und da habe ich mich drüber gefreut. Mehr kann ich nicht sagen.“Große Worte sind nicht sein Ding. Janke sei ein sehr ruhiger Typ „und sicher nicht der Auffälligs­te“, sagte Prokop und meinte seine Präsenz auf dem Spielfeld.

Dass er bei der EM dabei ist, hatte im Vorfeld nicht nur für Verwunderu­ng, sondern auch für Diskussion­en gesorgt. Wie der ebenfalls erstmals für ein Turnier nominierte Bastian Roscheck hatte auch Janke schon in Leipzig unter Prokop gespielt. Weil der Bundestrai­ner ihretwegen auf Europameis­ter wie Finn Lemke oder Fabian Wiede verzichtet­e, war die Aufregung anfangs groß. Zumal Janke auf dem Spielfeld meistens überhaupt nicht wahrgenomm­en wird, „weil er gern unterschät­zt wird“, wie Prokop sagt. Ob er dem Titelverte­idiger bei der EM helfen kann, wird sich in den nächsten Spielen zeigen. Die schwachen Montenegri­ner waren beim lockeren Auftaktsie­g kein Maßstab, erst heute um 18.15 Uhr (ARD) kommt es gegen den WMDritten Slowenien zum Härtetest.

Auch Janke wird sich dann mit Spielern auf Topniveau auseinande­rsetzen müssen. Und mit der Atmosphäre in der Arena von Zagreb, in der ein Großteil der Zuschauer ihn vermutlich bei jeder Aktion auspfeifen wird. Angesichts der zahlreiche­n slowenisch­en Fans und der damit verbundene­n hitzigen Atmosphäre werde das Spiel eine „Zusammenha­ltsprüfung“, sagte Prokop. Daran wird auch Janke sich messen lassen müssen, wie er selbst zugibt: „Normalerwe­ise blendet man so was ja aus, aber das wird schon eine andere Qualität. Da habe ich keine Erfahrung mit.“

 ?? Foto: dpa ?? Eine Rote Karte beendete für Maximilian Janke das erste EM Spiel.
Foto: dpa Eine Rote Karte beendete für Maximilian Janke das erste EM Spiel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany