Illertisser Zeitung

Das große Scheppern

Eine Serie von Unfällen führt zwischen Hittistett­en und Vöhringen zu stundenlan­gen Staus

- VON WILHELM SCHMID berichtete­n). (wir

Wer Freitagnac­hmittag und Samstagvor­mittag auf der A7 zwischen dem Kreuz Hittistett­en und Vöhringen unterwegs war, brauchte viel Geduld und musste teilweise bis zu drei Stunden im Stau warten. Die Serie von insgesamt sechs Unfällen mit neun Verletzten, fünfzehn beteiligte­n Fahrzeugen und einem Gesamtscha­den von rund 50 000 Euro hatte am Freitag um 14.05 Uhr begonnen.

Kurz vor Vöhringen fuhr ein 39-Jähriger mit seinem Kleintrans­porter nach Norden. Dabei wurde offenbar ein Steinchen aufgewirbe­lt, das gegen die Frontschei­be eines nachfolgen­den Autos prallte. Die beiden Beteiligte­n fuhren laut Polizei „mit geöffneten Seitensche­iben ein Stück weit nebeneinan­der her und wollten sich über den Unfall verständig­en“. Als der Verursache­r nicht anhalten wollte, bremste der Fahrer des beschädigt­en Autos seinen Unfallgegn­er aus und nötigte ihn zum Anhalten auf dem Seitenstre­ifen, von wo aus dann einer der beiden die Polizei rief.

Schon hier geriet der Verkehr ins Stocken, dann aber passierte auf der Gegenspur ein schwerer Unfall

Erst jetzt wurde jedoch die Ursache bekannt: Gegen 14.30 Uhr fuhr ein 27-Jähriger am Dreieck Hittistett­en auf der linken Spur in Richtung Süden. Um das vor ihm fahrende Auto zu überholen, wechselte er schnell auf die rechte Spur. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Wagen, prallte in die rechte Leitplanke und schleudert­e zurück und kollidiert­e mit dem gerade überholten Auto. Beide Gefährte blieben auf der linken Spur stehen, wo schließlic­h eine Frau nicht mehr rechtzeiti­g bremsen konnte und die demolierte­n Wagen rammte. Der Aufprall war so heftig, dass einem Fahrzeug der Motorblock herausgeri­ssen wurde. Durch umherflieg­ende Teile wurden zwei weitere Autos beschädigt. Der Einsatz von Rettungsdi­enst, Feuerwehr und Polizei zog sich über mehr als drei Stunden hin. Ein Verletzter wurde mit dem Rettungshu­bschrauber ins Bundeswehr­krankenhau­s gebracht; die beiden weiteren Beteiligte­n kamen in die umliegende­n Kliniken. Entgegen ersten Angaben wurden alle drei nur leicht verletzt; der Sachschade­n beträgt hier mehr als 25 000 Euro.

Der Verkehr staute sich auf der A 7 zurück bis Nersingen auf der B 28 bis Neu-Ulm-Mitte. Schließlic­h konnten die Fahrzeuge auf dem Standstrei­fen einspurig vorbeigele­itet werden, sodass sich der Stau gegen 18 Uhr auflöste.

Zwischenze­itlich hatte sich in der Gegenricht­ung im stockenden Verkehr ein weiterer Unfall ereignet: Ein 41-Jähriger bremste sein Auto bis zum Stillstand ab. Ein dahinter fahrender 28-Jähriger konnte zwar rechtzeiti­g anhalten, aber der Wagen dahinter schob alle drei Fahrzeuge zusammen. Verletzt wurde niemand.

Kaum war die große Unfallstel­le in Richtung Süden geräumt, kam es nach dem Dreieck Hittistett­en in gleicher Richtung wieder zu einem Auffahrunf­all mit zwei Fahrzeugen und ohne Verletzte.

Am Samstagmor­gen ging die Serie weiter: Gegen halb acht Uhr bemerkte ein 23-Jähriger kurz nach der Ausfahrt Vöhringen zu spät, dass der Reiseverke­hr vor ihm ins Stocken geraten war. Er fuhr auf ein Auto auf, in dem ein 44-jähriger Vater aus dem Landkreis Neu-Ulm mit seiner kleinen Tochter saß. Zudem wurde ein dritter Wagen in Mitleidens­chaft gezogen. Alle vier Beteiligte­n wurden verletzt. Der Verkehr staute sich eineinhalb Stunden lang. Wenig später krachte es am Stauende erneut: Ein 34-Jähriger sah zu spät, dass der Wagen vor ihm bremste und fuhr dem Auto einer 49-Jährigen auf. Die beiden Töchter der Frau wurden dabei verletzt.

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Foto: Wilhelm Schmid Jede Menge verbeultes Blech musste Freitag und Samstag von der A 7 ge räumt werden.

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