Das große Scheppern
Eine Serie von Unfällen führt zwischen Hittistetten und Vöhringen zu stundenlangen Staus
Wer Freitagnachmittag und Samstagvormittag auf der A7 zwischen dem Kreuz Hittistetten und Vöhringen unterwegs war, brauchte viel Geduld und musste teilweise bis zu drei Stunden im Stau warten. Die Serie von insgesamt sechs Unfällen mit neun Verletzten, fünfzehn beteiligten Fahrzeugen und einem Gesamtschaden von rund 50 000 Euro hatte am Freitag um 14.05 Uhr begonnen.
Kurz vor Vöhringen fuhr ein 39-Jähriger mit seinem Kleintransporter nach Norden. Dabei wurde offenbar ein Steinchen aufgewirbelt, das gegen die Frontscheibe eines nachfolgenden Autos prallte. Die beiden Beteiligten fuhren laut Polizei „mit geöffneten Seitenscheiben ein Stück weit nebeneinander her und wollten sich über den Unfall verständigen“. Als der Verursacher nicht anhalten wollte, bremste der Fahrer des beschädigten Autos seinen Unfallgegner aus und nötigte ihn zum Anhalten auf dem Seitenstreifen, von wo aus dann einer der beiden die Polizei rief.
Schon hier geriet der Verkehr ins Stocken, dann aber passierte auf der Gegenspur ein schwerer Unfall
Erst jetzt wurde jedoch die Ursache bekannt: Gegen 14.30 Uhr fuhr ein 27-Jähriger am Dreieck Hittistetten auf der linken Spur in Richtung Süden. Um das vor ihm fahrende Auto zu überholen, wechselte er schnell auf die rechte Spur. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Wagen, prallte in die rechte Leitplanke und schleuderte zurück und kollidierte mit dem gerade überholten Auto. Beide Gefährte blieben auf der linken Spur stehen, wo schließlich eine Frau nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte und die demolierten Wagen rammte. Der Aufprall war so heftig, dass einem Fahrzeug der Motorblock herausgerissen wurde. Durch umherfliegende Teile wurden zwei weitere Autos beschädigt. Der Einsatz von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei zog sich über mehr als drei Stunden hin. Ein Verletzter wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Bundeswehrkrankenhaus gebracht; die beiden weiteren Beteiligten kamen in die umliegenden Kliniken. Entgegen ersten Angaben wurden alle drei nur leicht verletzt; der Sachschaden beträgt hier mehr als 25 000 Euro.
Der Verkehr staute sich auf der A 7 zurück bis Nersingen auf der B 28 bis Neu-Ulm-Mitte. Schließlich konnten die Fahrzeuge auf dem Standstreifen einspurig vorbeigeleitet werden, sodass sich der Stau gegen 18 Uhr auflöste.
Zwischenzeitlich hatte sich in der Gegenrichtung im stockenden Verkehr ein weiterer Unfall ereignet: Ein 41-Jähriger bremste sein Auto bis zum Stillstand ab. Ein dahinter fahrender 28-Jähriger konnte zwar rechtzeitig anhalten, aber der Wagen dahinter schob alle drei Fahrzeuge zusammen. Verletzt wurde niemand.
Kaum war die große Unfallstelle in Richtung Süden geräumt, kam es nach dem Dreieck Hittistetten in gleicher Richtung wieder zu einem Auffahrunfall mit zwei Fahrzeugen und ohne Verletzte.
Am Samstagmorgen ging die Serie weiter: Gegen halb acht Uhr bemerkte ein 23-Jähriger kurz nach der Ausfahrt Vöhringen zu spät, dass der Reiseverkehr vor ihm ins Stocken geraten war. Er fuhr auf ein Auto auf, in dem ein 44-jähriger Vater aus dem Landkreis Neu-Ulm mit seiner kleinen Tochter saß. Zudem wurde ein dritter Wagen in Mitleidenschaft gezogen. Alle vier Beteiligten wurden verletzt. Der Verkehr staute sich eineinhalb Stunden lang. Wenig später krachte es am Stauende erneut: Ein 34-Jähriger sah zu spät, dass der Wagen vor ihm bremste und fuhr dem Auto einer 49-Jährigen auf. Die beiden Töchter der Frau wurden dabei verletzt.