Clüver sagt Tschüss
Zum letzten Mal ist Robert Atzorn in „Nord Nord Mord“zu sehen
„Es gibt auch noch etwas anderes im Leben“, kommentiert Atzorn seinen TV-Abschied, Starrummel und Allüren waren dem uneitlen, etwas schnoddrigen Darsteller noch nie wichtig. Er lebt zurückgezogen in Prien am Chiemsee und freut sich, dass er in der Wahlheimat trotz seiner Prominenz unbehelligt bleibt und ganz normal im Drogeriemarkt um die Ecke einkaufen kann. Ein letztes Mal ist er heute als Kommissar Clüver um 20.15 Uhr im bei „Nord Nord Mord“zu sehen.
Robert Atzorn kam am 2. Februar 1945 im pommerschen Bad Polzin im heutigen Polen zur Welt, wuchs in Oldenburg und Hamburg auf. Als Jugendlicher wollte er einmal Schlagzeuger werden, begann dann ein Grafikstudium, gab jedoch 1967 seiner Liebe zum Theater nach und ging an die Münchner Schauspielschule. Ohne die Ausbildung zu beenden, nahm er Theaterengagements unter anderem in Zürich und München an. Seine Bühnenkarriere sei aber „eine recht mittelmäßige“gewesen, erzählte Atzorn einmal unverblümt.
Nach einem Kino-Intermezzo in „Aus dem Leben der Marionetten“von Regielegende Ingmar Bergman wurde Atzorn zum Serienstar. Früher oder später gab er aber jede noch so populäre Serienrolle auf, weil sie ihm zu eintönig wurde. Als Ritterschlag empfand Robert Atzorn seine Rolle in Dieter Wedels Familiensaga „Die Affäre Semmeling“2002, im Zweiteiler „Alles muss raus“spielte er den Chef einer insolventen Drogeriemarkt-Kette, für seine Rolle als Polizeipräsident Daschner im TV-Drama „Der Fall Jakob von Metzler“erhielt er 2013 den Grimme-Preis.